Neben den Lehrkräften wird es künftig einen zusätzlichen Ansprechpartner für Kinder und Eltern an der Grundschule am Schloss Wolfstein in Freyung geben. Es soll dort eine Halbtages-Stelle für Jugendsozialarbeit an Schulen (kurz JaS) eingerichtet werden. Die JaS-Fachkraft wird Kindern unter die Arme greifen, die sozial benachteiligt sind oder individuelle Probleme haben. Entsprechende Verträge wurden jetzt unterzeichnet von der Stadt Freyung, dem Landkreis und der ebiz GmbH, dem Träger, der das Fachpersonal stellen wird. Wenn alles gut geht, könnte schon zum Start des neuen Schuljahres die Jugendsozialarbeit an der Grundschule in Freyung die Arbeit aufnehmen. Rektorin Alexandra Bauer zeigte sich sehr erfreut über die Einrichtung der Stelle. „Wenn die Kinder neben den Lehrkräften einen zusätzlichen Ansprechpartner haben, der ein offenes Ohr für ihre Sorgen hat, dann wird das dem Schulklima sicher sehr gut tun.“
Auch die weiteren Teilnehmer des Austauschs an der Grundschule waren sich einig: Die Schule sei ein passender Ort, an dem die Jugendhilfe frühzeitig und nachhaltig auf die Entwicklung der Kinder einwirken könne und auch die Eltern könne man hier gut erreichen. Mit der Einrichtung dieser Stelle wolle man, so Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, „die Entwicklung junger Menschen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ unterstützen. Durch Gespräche und Hilfsangebote von Seiten der JaS-Kraft sollen eventuelle Nachteile, die die Kinder mitbringen, ausgeglichen werden. „Diese Stelle soll mit dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen auf einen Bildungserfolg haben“, fasste es Landrat Sebastian Gruber zusammen.
Die JaS-Fachkraft soll den Kindern, bei denen sich im schulischen Umfeld Probleme zeigen, künftig Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Besonders im Fokus stehen daher jene Kinder, die aus ihrem sozialem Umfeld wenig Unterstützung erhalten oder gerade individuelle Probleme haben. Fehlen Kinder z. B. oft in der Schule, zeigen sie Aggressionen oder Rückzugsverhalten, kann das ein Anlass sein, dass die JaS-Kraft aktiv wird. Diese sucht dann den Kontakt zu den Kindern, bietet den Eltern Beratungsgespräche an oder vermittelt Hilfen anderer Fachstellen. Gemeinsam sucht man nach Lösungen.
Bevor der Vertrag zwischen den Kooperationspartnern unterzeichnet werden konnte, musste von fachlicher Seite der entsprechende Bedarf festgestellt werden. Dies übernahm der Sozialpädagogische Dienst des Kreisjugendamts Freyung-Grafenau. Nachdem Bedarf für eine halbe Stelle gesehen wurde, fassten sowohl der Jugendhilfeausschuss des Landkreises am 05.02.2024 sowie am 15.04.2024 der Freyunger Stadtrat den Beschluss, dieses Angebot an der Grundschule am Schloss Wolfstein einzurichten. Für den Erhalt der staatlichen Förderung müssen nun noch die entsprechenden Anträge gestellt werden, damit die Stelle möglichst zu Beginn des neuen Schuljahres eingerichtet werden kann.
Die Gesamtkosten für eine halbe JaS-Stelle belaufen sich dabei jährlich auf etwa 40.000 Euro. Der Freistaat fördert das Ganze mit 8180 Euro. Den Rest der Summe, abzüglich eines kleinen Eigenanteils der ebiz GmbH, teilen sich der Landkreis und in diesem Fall die Stadt Freyung.