Heute ist es keine große Angelegenheit, mal kurz zu unseren Nachbarn nach Tschechien rüberzufahren, zum Wandern oder auch nur zum Einkaufen. Dass eine solche Freiheit vor gerade einmal gut 30 Jahren kaum vorstellbar war, zeigt die Deutsch-Tschechische Wanderausstellung „Kein Durchkommen! - Die Geschichte des Eisernen Vorhangs“ derzeit im Haus der Natur, Kultur, Kunst und Jugend (HNKKJ) in Waldkirchen. Im Rahmen der Ausstellung wird es am Donnerstag, 30. November, um 19 Uhr einen Filmabend und eine Diskussion mit Zeitzeugen geben. Film und Gespräche sollen eindringlich aufzeigen, wie schwierig und oft gefährlich der Wunsch, ins Nachbarland zu reisen, damals war.
Zunächst wird der Film „Vergessene Grenze“ an dokumentarischen Beispielen zeigen, wie unsere tschechischen Nachbarn in der Zeit vor der Grenzöffnung manchmal sogar ihr Leben riskierten, um das eigene Land zu verlassen. Nachgestellte Szenen demonstrieren, mit welchen Tricks von Seiten der tschechischen Grenzer damals gearbeitet wurde, um Flüchtende zu fassen.
Danach können die Besucherinnen und Besucher mit dem früheren Leiter der Grenzpolizeiinspektion Philippsreut, Siegfried Schreindl und Vit Pavlik, dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Volary (Wallern) über die Lage am Eisernen Vorhang – damals und heute – diskutieren. Die beiden Zeitzeugen werden dabei natürlich auch ihre ganz eigenen Erlebnisse an der Grenze schildern.
Der Synagogen-Verein „Denkmal Hartmanice“ hat die zweisprachige Wanderausstellung zur Geschichte des Eisernen Vorhangs an der tschechischen Grenze erstellt. Projektpartner sind das Museum Sumavy und der Landkreis Freyung-Grafenau. Die Ausstellung ist aktuell noch bis zu den Weihnachtsferien im Haus der Natur, Kultur, Kunst und Jugend (Marktmühlerweg 4, 94065 Waldkirchen) zu sehen.
Von falschen Grenzern und Fluchtversuchen ins Nachbarland
Filmabend mit Zeitzeugengespräch im Rahmen der Ausstellung „Kein Durchkommen! - Die Geschichte des Eisernen Vorhangs
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