Im Zuge des Projekts „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft“ empfing die Volkshochschule des Landkreises Freyung-Grafenau eine Delegation aus dem Bezirk Simanjiro in Tansania. Während ihres Aufenthalts interessierten sich die Gäste neben den Themen Umwelt, Wasser und Gesundheit auch für Bildung und Erwachsenenbildung.
Willi Schindler, ehrenamtlicher Leiter der vhs, hieß im Beisein der Landratsstellvertreterinnen Helga Weinberger und Hilde Greiner die Delegation aus Afrika, angeführt von Gracian Max Makota, District Executive Director, in der Grafenauer vhs-Geschäftsstelle herzlich willkommen. Mit von der Partie aus dem Landratsamt waren die Koordinatorin kommunaler Entwicklungspolitik, Nina Stelzl und Sachgebietsleiter Reinhard Tolksdorf, der unter anderem für die Bereiche Entwicklungspolitik und Schulen verantwortlich ist. Wertvolle Übersetzungsdienste und Unterstützung bei Verständigungsfragen leistete Manuela Jüttner, die mehrere Jahre in Tansania verbrachte, Land und Leute kennt und sich in der offiziellen Landessprache Suaheli verständigen kann.
Klara Köck, stv. Geschäftsführerin der Volkshochschule und die Pädagogische Mitarbeiterin Hella Ueberham stellten in ihrem Vortrag die Grundzüge der Erwachsenenbildung in Deutschland und Bayern dar. Dabei gingen sie auch auf die Bedeutung dieses Bildungssektors im Freistaat ein, der als die „4. Säule“ der bayerischen Bildungslandschaft Verfassungsrang genießt. Sie legten dar, dass die Bildungsarbeit an bayerischen und deutschen Volkshochschulen allen Menschen offensteht – unabhängig von Alter, Bildungsabschluss, Weltanschauung, Religion oder Staatsangehörigkeit. Eine wichtige Aufgabe von Volkhochschulen als Bindeglied zwischen Kommunen und Bevölkerung sei die Vernetzung auf den verschiedensten Ebenen sowie die Integrationsarbeit. Ein kurzer Besuch in einem gerade laufenden Integrationskurs veranschaulichte der Abordnung diesen Zusammenhang.
Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf bayerischer Seite vom Bericht des District Executive Directors, Gracian Max Makota, der den hohen Stellenwert, den Bildung in der tansanischen Bevölkerung genießt, betonte. Wie in Deutschland ist auch in Tansania schulische Grundbildung bis zum erreichten Schulabschluss schulgeldfrei. Danach gebe es aber häufig große Schwierigkeiten, angemessene Arbeitsstellen zu finden oder berufliche Weiterbildung zu finanzieren. Ein Lösungsansatz könne laut Makota hier die in seinem Heimatland momentan laufende Umstrukturierung von Darlehen für Startups sein, sowie die Etablierung einer – mit dem deutschen BAföG vergleichbaren – Darlehen finanzierten universitären und beruflichen Bildung.
Am Ende des Informationsbesuchs dankte die stellvertretende vhs-Geschäftsführerin Klara Köck den Besucherinnen und Besuchern mit einem kleinen Gastgeschenk für den konstruktiven und sehr informativen Austausch, der unter dem Motto stand: „Sich begegnen, um miteinander und voneinander zu lernen.“