Untere Naturschutzbehörde sucht ehrenamtliche Berater für die Themen Biber, Fledermäuse, Ameisen, Hornissen und Wespen

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Freyung-Grafenau möchte das Netzwerk von ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern für die Themen Biber, Fledermäuse, Ameisen, Hornissen und Wespen im Landkreis weiter ausbauen und sucht dafür Freiwillige mit Interesse an der Natur und am ehrenamtlichen Wirken. Gute Kommunikationsfähigkeiten, Objektivität und Grundkenntnisse über die Lebensweise des Bibers, der Fledermäuse, Ameisen bzw. Hornissen im Naturraum sind gefragt und nützlich.

Die Rückkehr des Bibers nach Bayern ist ein wichtiges Projekt des Naturschutzes. Ausgangspunkt war die Wiederansiedlung im Jahr 1966 mit der Genehmigung des damaligen Landwirtschaftsministeriums. Die streng geschützte Art konnte sich über die Jahre wieder flächendeckend ansiedeln. Durch die mittlerweile erheblich gestiegene Population kommt es aber immer wieder zu Konflikten mit der menschlichen Landnutzung. Aufgrund seiner Lebensweise und der verursachten Schäden stößt der Biber in der Bevölkerung zunehmend auf Gegenwehr. Für das friedliche Miteinander von Menschen und Bibern ist ein Management unter Einbeziehung der Betroffenen notwendig. Einen wichtigen Beitrag für ein erfolgreiches Bibermanagement stellt das landesweite Netz von ehrenamtlichen Biberberaterinnen und Biberberatern dar. Diese sollen vor Ort als direkte Ansprechpartner für die Betroffenen in Problem- oder Konfliktfällen dienen. Eine praxisgerechte Beratung soll schon im Vorfeld Konflikte vermeiden. Kommt es dennoch zu Schäden, ist es die Aufgabe der Biberberater, diese aufzunehmen und zusammen mit Betroffenen und Behörden vor Ort Lösungen zu erarbeiten.

Ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld wäre als Beraterin oder Berater für Fledermäuse möglich. Dabei geht es auch um die Erfassung von Quartieren, Die Empfehlung von Schutzmaßnahmen und die aktive Beteiligung am Fledermausschutz. In Bayern sind über zwanzig Fledermausarten heimisch, viele Arten sind gefährdet, alle sind streng geschützt. Um die Erhaltung der Arten sowie ihrer Quartiere und Habitate auch praktisch umzusetzen, haben die bayerischen Koordinationsstellen für Fledermausschutz ein Betreuernetz amtlicher und ehrenamtlicher Fledermausschützer ins Leben gerufen.

Ähnlich agieren auch Ameisenheger. Ihr Ziel ist der Schutz und Erhalt der heimischen Ameisen und ihrer Lebensräume durch Aufklärung, Information und Kartierung. Sie beraten über Artenschutz und schätzen bei Anträgen auf eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung die Sachlage vor Ort ein. Die fachgerechte Umsiedelung und Nachbetreuung bedrohter Völker aus gefährdeten Bereichen gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet.
Weiter besteht auch die Möglichkeit sich als Beraterin und Berater für Hornissen bzw. Wespen in den Naturschutz einzubringen. Diese Tiere lösen bei vielen Menschen selten Begeisterung aus, obwohl uns nur zwei von den in Europa heimischen 16 Arten lästig werden können und so das Bild der gesamten Tiergattung prägen. Mit anderen Arten ist problemlos ein friedliches Zusammenleben möglich. Doch deutschlandweite Feuerwehreinsetze im fünfstelligen Bereich zeichnen ein anderes Bild. Hierbei leiden auch die seltenen und geschützten, oft friedlichen Wespenarten unter der nicht immer sachgerechten Entfernung beziehungsweise Umsiedelung. An dieser Stelle zeigt sich die wichtige Rolle der Wespen- und Hornissenberater. Sie helfen bei der Beurteilung von Wespennestern vor Ort, helfen mit Beratung und Aufklärung und tragen so maßgeblich zum Schutz dieser durchaus faszinierenden Tiere bei.

Allgemeine Informationen: Für die Arbeit als Beraterin und Berater sind gute regionale Gebietskenntnisse von Vorteil sowie Grundkenntnisse über das Wirken der Tiere im Naturraum. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist im täglichen Umgang mit Betroffenen und Behörden notwendig. Grundkenntnisse wären hilfreich, sind aber keine Voraussetzung. Die notwendigen Fachkenntnisse werden in Schulungen von Experten vermittelt. Den Aufwand für die Schulungen trägt der Freistaat Bayern. Für ihre Aktivitäten erhalten die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Pauschale sowie Einzelfall-Aufwandsentschädigungen. Während des Einsatzes besteht Unfallschutz über die gesetzliche Unfallversicherung. Wer Interesse an einer Tätigkeit als ehrenamtliche/r Berater/in hat, kann sich gerne an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Freyung-Grafenau wenden. Tel. 08551/57-3011, E-Mail: naturschutz@landkreis-frg.de


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