In einer kleinen Feierstunde im Fürstenzimmer von Schloss Wolfstein begrüßte stellvertretende Landrätin Helga Weinberger vergangene Woche Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums Freyung. Diese überreichten die Ergebnisse ihrer Arbeit über mittelalterliche Workshops. Im Rahmen eines P-Seminars (Projekt-Seminar ab der 11. Klasse zur Studien und Berufsorientierung), das Bestandteil der gymnasialen Oberstufe in Bayern ist, wurden mittelalterliche Workshops speziell für Kinder für die Museumsarbeit im Museum Jagd Land Fluss im Schloss Wolfstein in Freyung konzipiert.
Die Schülerinnen und Schüler wählten dieses Seminar in ihrem Leitfach Geschichte, das von Oberstudienrätin Ulrike Philipp-Rauscher betreut wurde. Planung, Entwicklung und Konzepterstellung von museumspädagogischem Material war das Ziel. Dabei standen die mittelalterliche bzw. frühneuzeitliche Alltagsgeschichte unter der besonderen Berücksichtigung der Lebensumstände der Kinder im Vordergrund. Als Sprecherin der Gruppe fasste Lea Hackl in einem Vortrag Zielsetzung und Vorgehensweise des Seminars zusammen. Es hätten sich fünf Arbeitsgruppen mit den Themen Film, Handwerk, Malen und Basteln, Spiele und Jagd gebildet, berichtete sie. Die Kooperation sei nicht ganz einfach gewesen.
Aufgrund der hygienischen Vorgaben bzgl. Corona und der teilweise verordneten Schulschließungen konnte der Austausch oft nur telefonisch, per Mail oder Treffen in kleinen Gruppen mit Mindestabstand, Maske und bei weit geöffneten Fenstern erfolgen. Anregungen holten sich die Schülerinnen und Schüler bei Gesprächen mit Museumsleiterin Marina Reitmaier-Ranzinger im Museum Jagd Land Fluss. Bei diesen Gesprächen wurden verschiedene Möglichkeiten für Workshops angedacht. Weitere Ideen fanden sie auch im Freilichtmuseum Finsterau oder beim Historischen Verein in Freyung.
Anschließend bedankte sich Lena Wagner für die große Unterstützung, die sie von den verschiedensten Stellen erhalten hatten. Ursprünglich war geplant, die erarbeiteten Konzepte im Fürstenzimmer live der Öffentlichkeit vorzustellen. Da dies aber aufgrund der Teilnehmerbegrenzung nicht möglich war, wurden die Workshop-Ideen, Spieleanleitungen und Hintergrundinformationen in einem Ordner zusammengestellt und dieser zusammen mit den verschiedenen Spielutensilien an die Museumsleiterin übergeben.
Stellvertretende Landrätin Weinberger und Museumsleiterin Reitmaier-Ranzinger bedankten sich sehr herzlich für das große Engagement der Schüler und ihrer Lehrerin, verbunden auch mit dem Hinweis, wie wichtig es sei, das Interesse an Kultur und Museen zu wecken. Denn ein interessantes Museumsprogramm bilde für viele Schüler den Einstieg für weitere Museumsbesuche in den verschiedensten Einrichtungen und Ausstellungen. Nicht zuletzt sei ein ansprechendes Programm auch ein bereicherndes Angebot bei schlechtem Wetter, besonders für Urlaubsgäste.
Eine kurze zusammenfassende Präsentation über Struktur und Organisation des Seminars im Filmraum des Museums bildete den Abschluss der Veranstaltung.