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Regionalmanagement Freyung-Grafenau leistet umfangreiche Arbeit für die Region

Lenkungsgremium stellt die Weichen für die künftige Arbeit der regionalen Initiative / Landrat: „Hat sich fest etabliert“

Im Rahmen ihrer jährlichen Sitzung hat die Lenkungsgruppe für das Regionalmanagement Freyung-Grafenau unter Vorsitz von Landrat Sebastian Gruber die Arbeit der regionalen Initiative aus dem zurückliegenden Jahr beleuchtet und bewertet sowie Impulse für die künftige Arbeit geliefert. Das Gremium, das sich unter anderem aus Vertretern des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Regierung von Niederbayern, der IHK Niederbayern aber auch zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus regionaler Wirtschaft, Schulwesen und Institutionen zusammensetzt, hat sich intensiv mit den aktuell laufenden fünf Schwerpunktprojekten des Regionalmanagements auseinandergesetzt.

Diese fünf großen Projekte sind in den Handlungsfeldern „Wettbewerbsfähigkeit“ und „Regionale Identität“ angesiedelt und sollen allgemein dazu beitragen, einen langfristigen Beitrag zur Abfederung des Arbeitskräftemangels zu leisten und das Image der Region als hochwertiger Lebens- und Arbeitsraum zielgerichtet weiter zu verbessern. Dabei ist das Regionalmanagement Freyung-Grafenau thematisch breit aufgestellt: Im Rahmen der genannten Projekte werden Maßnahmen umgesetzt, die unter anderem dazu beitragen, die medizinische Versorgung in der Region sicherzustellen, Schulen und Unternehmen in der Region in engen Kontakt zu bringen, einen aktiven Beitrag in Sachen beruflicher Orientierung junger Menschen zu leisten, oder auch die inzwischen etablierte Landkreis-Imagekampagne „MADE in FRG“ weiter voranzutreiben.

Das Regionalmanagement Freyung-Grafenau gibt es inzwischen seit 16 Jahren. Die aktuelle Förderzusage des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gilt noch bis Ende des Jahres. Im Rahmen der Sitzung wurde von der Vertreterin des Ministeriums eine Fortsetzung der Förderung um drei weitere Jahre in Aussicht gestellt. Aktuell wird das Regionalmanagement mit 150.000 Euro jährlich bezuschusst. Das entspricht rund 80 Prozent des Gesamtbudgets. 20 Prozent trägt der Landkreis über Eigenmittel.

Landrat Sebastian Gruber, der die Sitzung des Gremiums leitete, bewertet die Arbeit der Initiative sehr positiv und gelungen: „Der zunehmende Fach- und Arbeitskräftemangel, die demografische Entwicklung und auch weiterhin ausbaufähiges Bewusstsein für die allgemeine Wertigkeit der Region sind aus unserer Sicht zentrale Herausforderungen, die das Regionalmanagement gemeinsam mit vielen Projektpartnern angeht. Wir sind überzeugt davon, dass das Regionalmanagement sowohl für die Kreisentwicklung als auch für die Identitätsbildung ein wichtiges Instrument ist, das sich fest etabliert hat. Mein besonderer Dank geht hier unter anderem an die Vertreter der Unternehmen, aber auch an die zahlreichen Partner aus anderen Bereichen, die die Arbeit des Regionalmanagements unterstützen und dazu beitragen, die Projekte mit Leben zu füllen.“ Verbesserungswürdig betrachtete Landrat Gruber Teile der Fördervorgaben. Nicht immer optimal sei unter anderem, dass die Förderrichtlinie ausschließt, etablierte Projekte, die sich über Jahre bewährt haben, in einer neuen Förderperiode weiterzuführen, ohne sie um sogenannte neue Projektbausteine mit innovativem Charakter zu erweitern: „Irgendwann ist bei jedem Projekt eine Grenze erreicht, bei der auch bei noch so viel kreativem Denken keine nennenswerten Erweiterungen mehr möglich sind.“ Hier wäre es dringend erforderlich, die Fördermodalitäten künftig anzupassen, so Gruber.
Regionalmanager Stefan Schuster präsentierte den aktuellen Sachstand der Umsetzung der einzelnen Projekte und Maßnahmen:

Schule-Wirtschaft-Berufsorientierung:
Die laufende Förderphase sei zu Beginn noch stark von der Pandemie geprägt gewesen. Bis wieder gemeinsame Veranstaltungen mit Unternehmen und Schulen aus der Region möglich waren, sei ein umfangreicher Abstimmungsprozess notwendig gewesen. Insgesamt war festzustellen, dass der Bedarf, praxisbezogene Berufsorientierung anzubieten, unverändert hoch sei. Als zentrales Beispiel führte Schuster die über das Regionalmanagement organisierte Ausbildungs- und Arbeitsbörse an. Die für September geplante Neuauflage des Berufsorientierungsformats sei mit 80 regionalen Ausstellern restlos ausgebucht.

Sicherstellen der medizinischen Versorgung:
Zweimal jährlich kommen für jeweils einen Monat Medizinstudierende aus ganz Deutschland in den Landkreis um aktiv in Praxen oder den Krankenhäusern mitzuarbeiten. Regionale Experten kümmern sich um die fachlichen Anteile des Projekts. Das Regionalmanagement sorgt über unterschiedliche Aktionen dafür, dass die Studierenden Land und Leute kennenlernen. Gesamtziel ist es, die angehenden Medizinerinnen und Mediziner für Arbeiten und Leben auf dem Land zu begeistern.

„Midanand.FRG-DEG“:
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts der Regionalmanagements aus Deggendorf und Freyung-Grafenau ist es das Ziel, Impulse im Bereich „Fachkräftegewinnung“ zu setzen, Unternehmen aus beiden Landkreisen noch besser miteinander zu vernetzen und diese auch beim Herausarbeiten einer Arbeitgebermarke zu unterstützen.

Landkreis-Imagekampagne „Mehr als du erwartest …“:
Auch in diesem, seit 2016 umgesetzten Projekt gilt es, stets innovative Ansätze zu finden und neue Themenfelder zu erschließen. So arbeitete das Regionalmanagement in der laufenden Förderperiode im Schwerpunkt an den Themen „Vereinswesen und Ehrenamt als Rückgrat der Gesellschaft“ sowie „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Als neues Medium setzt die Initiative unter anderem eine erfolgreiche Podcast-Reihe um, von der es inzwischen 35 Folgen gibt.

„Zukunft Heimat – Wir reden mit“:
Hier setzt das Regionalmanagement eine Workshop-Reihe mit Schülerinnen und Schülern aller Schularten um. Intention ist es, herauszufinden, welche Faktoren gerade junge Leute dazu bewegen, in der Region zu bleiben, oder gegebenenfalls nach einer weiterführenden Ausbildung zurückzukehren. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere Arbeit im Regionalmanagement zu erarbeiten.

Insgesamt hat das Regionalmanagement Freyung-Grafenau auf der jüngsten Sitzung der Lenkungsgruppe viel Lob erhalten und wurde gleichzeitig ermutigt, auch künftig mit der bisher gezeigten Motivation und Zielstrebigkeit zu agieren. Landrat Sebastian Gruber bezeichnete die Kontinuität in Personal und Themenauswahl als einen der Schlüssel zum Erfolg der Initiative. Die allgemeine Ausrichtung und die Themenauswahl wurden von den Gremiumsmitgliedern als sehr gelungen bewertet. Regina Bukowski als Vertreterin der Regierung von Niederbayern würdigte das entschlossene Vorgehen und die strukturierte Arbeit, die das Regionalmanagement Freyung-Grafenau leiste: „Die Fördergelder sind hier gut angelegt. Die Verantwortlichen vor Ort leisten trotz einer im Vergleich zu anderen Initiativen in Bayern eher schlanken Personaldecke sehr gute, umfangreiche Arbeit und können auf die Unterstützung engagierter Partner aus der Region bauen.

Das Lenkungsgremium unter der Leitung von Landrat Sebastian Gruber (6. von links) erörterte die weiteren Schritte für die Arbeit des Regionalmanagements (Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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