Als „Tourenführer“ betätigte sich der stellvertretende Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau Franz Brunner. Dabei war es Brunner ein großes Anliegen, seinen Gästen die Schönheit des Bayerischen Walds und des Böhmerwalds zu zeigen. Vor allem auch welche Möglichkeiten für Einheimische und Touristen der Landkreis Freyung-Grafenau geschaffen hat, per Bus und Rad die Heimat zu erkunden, zum Beispiel mit der Linie 606. „Ich bin ein begeisterter Fan des Dreisesselbusses“, erklärte der stellvertretende Landrat. Und auch sein Gast Josef Fortner, Kreisrat im Landkreis Rosenheim, zeigte sich beeindruckt von der Tour. „Man kann während der Fahrt in aller Ruhe die Schönheit des Bayerischen Waldes genießen, überwindet ohne Anstrengung fast 300 Höhenmeter und schont den Akku seine E-Bikes bevor es dann auf der tschechischen Seite der Grenze weitergeht“, so Fortner. Im Bereich um Rosenheim vermisse er eine solche Möglichkeit.
Eine Tour auf den Spuren von Adalbert Stifter hatte Brunner für seinen Freund Fortner, dessen Frau Renate und ihren weiteren Begleiter Jürgen Bergande zusammengestellt. Mit der Linie 606 ging es vom Startpunkt Waldkirchen zum Grenzübergang Haidmühle – Nove Udoli, die Fahrräder sicher verstaut auf dem Anhänger des Busses. Zwischendurch konnte die kleine Ausflugsgruppe am Parkplatz Dreisessel, wo der Bus immer eine kurze Pause einlegt, die Ausblicke auf die Landschaft des Bayerwalds genießen. „Eine der schönsten Haltestellen einer öffentlichen Buslinie in Bayern“, wie Brunner stolz bemerkte.
Schon vor Antritt der Fahrt hatte Reinhard Wolf, Gruppenleiter ÖPNV am Landratsamt, noch einmal erläutert, wie der Landkreis – zusammen mit dem ausführenden Verkehrsunternehmen Dafinger – im vergangenen Jahr den Lückenschluss in Richtung Grenze geschaffen hat. Wolf zählte auch die weiteren Anschlussmöglichkeiten der Linie 606 auf, ab Philippsreut mit dem Almbergbus der Linie 605 zum Nationalparkzentrum in Mauth und von dort mit den Igelbussen der Linien 602 und 603 in den Nationalpark hinein. „Das hat dem Tourismus einen großen zusätzlichen Schub gegeben – auch aufgrund der Möglichkeit sein Fahrrad mitzunehmen“, zeigte sich der stellvertretende Landrat überzeugt. Und auch die Einheimischen profitierten von diesem Angebot.
Gut ausgeruht angekommen in Nove Udoli (Neuthal) ging es schließlich in Richtung Moldau nach Nova Pec (Neuofen) und von dort zum Geburtsort Adalbert Stifters, Horni Plana (Oberplan) am Moldaustausee, nach Mittag dann weiter zum Aussichtspunkt Dobra Vodra (Gutwasser) mit Wallfahrtskirche, zum Stifterdenkmal und für einen Abstecher zum Geburtshaus Stifters am Ortsrand von Oberplan. Die Fähre über die Moldau bei Oberplan teilte man sich anschließend unter anderem mit einem Traktorgespann beladen mit Heuballen. Über Nova Pec und Stozec (Tusset) fuhr die kleine Truppe nach Haidmühle zurück und nach einer kurzen Pause gut gestärkt, ganz entspannt und gemütlich auf dem Stifterradweg zum Ausgangspunkt nach Waldkirchen.
„Viele positive Eindrücke“ habe er gesammelt erklärte Josef Fortner zum Abschluss und versprach im Landkreis Rosenheim die Werbetrommel für den Bayerwald und speziell diese Tour zu rühren. „Ich werde wiederkommen.“ Auch das ÖPNV-Konzept des Landkreises nehme er als Vorbild mit nachhause. Linien wie die 606 zeigten, welche Entwicklung der ÖPNV im Landkreis seit 2017 genommen habe, so stellvertretender Landrat Franz Brunner. „So ein Angebot ist im ländlichen Raum nicht selbstverständlich, davon profitieren Einheimische und Touristen zu gleichen Teilen.“
Kasten
Zwei weitere Varianten der Tour:
- Von Haidmühle über Nova Pec nach Jeleni und über den Schwarzenbergkanal zurück – mit Abstecher zum Plöckensteiner See
- Von Haidmühle - Nove Udoli nach Czeske Zleby (Böhmisch Röhren) zur Säumerbrücke Soumrsky Most bei Volary (Wallern) und über Dobra zurück