"Sie sind skrupellos, sie haben das schon tausendmal ausprobiert …" Immer wieder fallen Menschen, nicht nur Senioren, auf die raffinierten Tricks von Betrügern herein. Diese bringen ihre Opfer um ihr Erspartes und lassen sie in finanzieller, emotionaler und seelischer Not zurück. Um dieser betrügerischen Masche entgegenzuwirken, wurde das Präventionskabarett „Ned mit mir“ im Kunst-, Kultur- und Vereinshaus Schönberg aufgeführt. Ermöglicht wurde dies dank der Zusammenarbeit von Landkreis Freyung-Grafenau, der Sparkasse, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Bayerischen Polizei und der Seniorenseelsorge des Bistums Passau.
Neben der stellvertretenden Landrätin Hilde Greiner richtete auch Dr. Mikko Klein von der Sparkasse Freyung-Grafenau ein Grußwort an die Anwesenden.
"Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für diese Gefahren zu schärfen, Betroffene zu sensibilisieren und ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um nicht in die Falle von Betrügern zu tappen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass solche Betrugsmaschen keinen Erfolg haben", betonte Greiner.
Dr. Klein veranschaulichte eine weit verbreitete Betrugsmasche anhand einer bekannten Fake-SMS, die er vor einiger Zeit erhalten hatte: "Hallo Papa, ich habe eine neue Nummer, bitte schreib mir zurück." Schmunzelnd bemerkte er, dass er zwar Vater sei, sein vierjähriger Sohn jedoch mit Sicherheit noch keine SMS schreibe – eine Feststellung, die das Publikum zum Lachen brachte.
Auf der Bühne klingelte das Telefon: Die Betrüger täuschten mit bekannten Maschen Notlagen vor, boten vermeintlichen Schutz für Wertsachen an oder forderten Geldtransfers, um angebliche Gewinne oder dringende Rechnungen zu begleichen. Besonders eindrucksvoll wurde der Call-Center-Betrug dargestellt. Das Publikum erkannte, wie trickreiche Anrufer mit geschickten Worten Druck aufbauen und ihre Opfer manipulieren. Die klare Botschaft des Kabaretts: "Hörer auflegen!"
Ein weiteres Beispiel war der Lottogewinn-Betrug, bei dem vermeintliche Gewinner eine geringfügige Gebühr zahlen sollen, um an ihren Gewinn zu gelangen. Auch falsche Handwerker, angebliche Bankberater und betrügerische Polizisten wurden thematisiert. Die Darstellung machte deutlich, wie Kriminelle mit Ablenkungsmanövern und psychologischem Druck arbeiten.
Statt trockener Vorträge setzte Tom Bauer mit dem Präventionskabarett auf Interaktion und lebendige Szenen. Die zentrale Schutzmaßnahme blieb einfach: "I mach ned auf!" Mit eingängigen Schlagworten und mitreißenden Songs bezog Kabarettist Bauer das Publikum aktiv mit ein. Auch Alltagsbetrug, wie Taschendiebstahl im Supermarkt, wurde thematisiert. Die Szenen zeigten, wie Diebe mit simplen Ablenkungsmanövern Handys und Geldbörsen aus ungesicherten Taschen entwenden.
Die Polizeiinspektion Grafenau und die Kriminalpolizei Passau begleiteten die Veranstaltung mit einem Infostand und lobten das Format als effektive Methode zur Sensibilisierung. Statt ermüdender Vorträge sorgen Mitmach-Elemente und prägnante Schlagworte für eine nachhaltige Prävention.
Der Applaus bewies, dass die Botschaft angekommen war: Betrüger setzen auf Druck, Mitleid und Verunsicherung. Doch wer Ruhe bewahrt, sich Rat von Angehörigen holt und die Polizei einschaltet, kann sich erfolgreich schützen. Denn: "Ned mit mir!"