Naturschutzgebiet am Dreisessel – Die Balz- und Brutzeit der Auerhühner beginnt; ein Teil der Wege vom 1. April bis 14. Juli gesperrt

Der Winter am Dreisessel mit seinen herrlichen Steinformationen und verschneiten Bäumen sah auch dieses Jahr wieder sehr viele sport- und frischluftbegeisterte Besucher- und dies über einen im Vergleich zu den letzten Jahren langen Zeitraum hinweg.

Nach Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Freyung-Grafenau und den Kennern vor Ort dürfte auch dieses Jahr wieder ein neues Allzeithoch bei den Besucherzahlen aufgestellt worden sein.

„Wir haben keine wissenschaftlich belegten Zahlen, aber es ist unverkennbar, dass auch die Wegetreue der zahlreichen Besucher im Gebiet im zurückliegenden Winter dieses Jahr insgesamt recht gut war,“ so die Einschätzung von Werner Simmet, Fachreferent bei der Unteren Naturschutzbehörde. „Das Verständnis der Sportler und auch der weniger ambitionierten Spaziergänger und Wanderer im Gebiet für das Ruhebedürfnis des vom Aussterben bedrohten Auerhuhns ist inzwischen sehr gut ausgeprägt. Das ist eine wirklich erfreuliche Erkenntnis aus unserer Sicht!“

„Was bereits im Verlauf des letzten Jahres vorbereitet und mit zahlreichen Beteiligten, nämlich u. a. den betroffenen Gemeinden Neureichenau und Haidmühle, der Bergwacht, dem Wirt der Dreisesselalm, den Bayerischen Staatsforsten sowie den Vertretern der benachbarten Schutzgebiete in Tschechien und Österreich, abgestimmt wurde, ist nun die bevorstehende Besucherlenkung in der sensibelsten Phase des Auerhuhns,“ so erklärt Marco Müller, Ranger des Naturparks Bayerischer Wald die nun geplanten Maßnahmen, welche ab 1. April im Gebiet gelten werden. „Die Balz der Auerhühner hat schon begonnen, demnächst folgen Brutzeit und die Phase der Jungenaufzucht.“ Störungen in dieser Zeit können beispielsweise dazu führen, dass die Fortpflanzung ausbleibt oder die Küken von der schützenden Henne getrennt werden.

Daher wird die Untere Naturschutzbehörde einen Teil der Wege im Naturschutzgebiet in der Zeit ab 1. April bis zum 14. Juli eines Jahres durch eine gut erkennbare Beschilderung im Gelände aktiv sperren. Besonders von der Sperre betroffen ist dabei die für den Winter freigegebene Wegeverbindung zwischen dem Habergrasberg, also dem oberen Ende der ehemaligen Skipiste am Dreisessel, und der Johann-Nepomuk-Kapelle oben am Hochstein.

Gudula Lermer, Leiterin des Forstbetriebs Neureichenau der Bayerischen Staatsforsten fasst zusammen: „Wir freuen uns über die Beliebtheit dieses Naturschutzgebiets – aber wir freuen uns auch, wenn es gelingt, die Auerhühner dort im Gebiet gemeinsam mit allen Beteiligten dauerhaft zu schützen.“

Verbotsschild (Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)

Die winterliche Pracht weicht nun dem Frühjahr. Der Auerhuhnlebensraum bedarf nun strengster Ruhe. (Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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