Der Landkreis Freyung-Grafenau hat dem Bund Naturschutz eine Spende von 1.000 Euro für das Projekt Energiespardorf überreicht. Mit dieser Unterstützung unterstreicht der Landkreis sein Engagement für nachhaltige Bildung und Umweltschutz. Landrat Sebastian Gruber erklärte bei der Übergabe der Spende: „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist uns als Landkreis im Sinne der Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen, weswegen wir gerne dieses Projekt des BUND Naturschutz unterstützen." Das sehr aufwendig zu bauende Modelldorf wird in der Lehrwerkstatt der Firma Knaus Tabbert gebaut, die auch einen erheblichen Teil der Kosten übernimmt. Weitere kostenintensive Zusatzausstattungen sind notwendig. Die BN-Kreisgruppe freut sich daher sehr über finanzielle Unterstützung durch private Persönlichkeiten, Gemeinden und andere Institutionen, Betriebe sowie Organisationen und Vereine. Mit der Spende des Landkreises Freyung-Grafenau wird ein wertvoller Beitrag zur Fortführung und Weiterentwicklung dieses wichtigen Bildungsprojekts geleistet.
Über das Projekt Energiespardorf:
Das Energiespardorf Bayern ist ein experimentelles Dorf-Modell des BUND Naturschutz in Bayern. Anhand des Modelldorfes können Schülerinnen und Schüler sich mit Energiethemen auseinandersetzen und eigene Lösungen finden. Das „Energiespardorf Bayern“ ist ein interaktives Modell einer durchschnittlichen bayerischen Gemeinde mit Wohnhäusern, Kleingewerbe und Landwirtschaft. Ebenso durchschnittlich ist der Energieverbrauch dieser Gemeinde. Bei einem Workshop mit dem Energiespardorf geht es nicht alleine um Energieaspekte, sondern auch um die Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Landschaftsbild.
Das Projekt steht interessierten Schulen (4. bis 12. Klasse) sowie sonstigen Einrichtungen kommendes Schuljahr zur Verfügung und wird von speziell geschulten Kursleitern des BUND Naturschutz im Rahmen von dreistündigen Workshops vorgestellt.
So funktioniert das Energiespardorf:
Das Kernkonzept des Energiespardorfs besteht im selbständigen Erforschen von Energiethemen und deren Zusammenhängen im Umfeld einer Gemeinde. Ziel ist es, die Energieversorgung klimafreundlich zu gestalten, die Umwelt zu schonen und die regionale Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern.
In einer ersten Phase wird den Schülerinnen und Schülern in Mitmach-Experimenten anschaulich erklärt, was Energie überhaupt ist, wie sie erzeugt und verbraucht wird und welche Auswirkungen dies auf Umwelt und Klima hat. In der zweiten Phase legen die Schüler selbst Hand an das Modelldorf und lernen, Einfluss auf den Energieverbrauch zu nehmen. Auf dem modular aufgebauten Brett (5 x 1,5 m) werden dazu die Modellhäuser mit Niederspannung (12 V) versorgt. Dabei kommen regelmäßig spannende Erkenntnisse ans Licht: Ist der Kühlschrank oder der Computer der größere „Stromfresser“? Wer entscheidet, wo unser Strom herkommt? Was machen Biogasanlagen mit der Landschaft? Und was haben Moore überhaupt in einem Energiespar-Modelldorf zu suchen?
Die dritte Phase beleuchtet intensiv die Energiewende im Zusammenhang mit demokratischen Prozessen. In einem Rollenspiel, in dem die Schüler verschiedene Interessensgruppen wie Stromerzeuger, Energieanbieter oder Landwirte vertreten, werden Entscheidungen für die Kommune getroffen. Die Schüler erfahren: Wer will was, warum? Und: wie können wir das größtmögliche Gemeinwohl für unsere Gemeinde erzielen?