Die Galerie Wolfstein, unter Kunstfreunden ein Begriff, hat mit einem neuen Bild eine weitere Bereicherung erfahren. „Weites Land,“ aus dem Jahr 2016 von Florian Hannig aus Grainet, wurde vom Förderverein des Museums Jagd Land Fluss und der Galerie Wolfstein angekauft und der Kunstsammlung übergeben. Damit soll die Ausstellung mit Werken der modernen Kunst, besonders auch von regionalen Künstlern, erweitert werden.
Florian Hannig ist sein Weg zur Kunst ist quasi in die Wiege gelegt worden. Seine Mutter Brigitte Hannig ist in der Region eine für Ihre Stillleben und Landschaftsportraits bekannte Künstlerin. Ein kräftiger Motivationsschub durch seine Kunstlehrer am Gymnasium Freyung führte ihn zu seinem kunstpädagogischen Studium an die Münchner Ludwig-Maximilian-Universität (LMU), das er im Jahre 2009 mit dem Magister abschloss. Sein künstlerischer Weg ging allerdings weg vom Pädagogischen und hin zur Malerei. Er sagt dazu selber, dass er irgendwann festgestellt habe, dass er lieber für sich selbst Kunst schaffen möchte, als anderen Kunst zu lehren.
Hannig ist Mitglied im Kunstverein Wolfstein und nahm an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen in München und Niederbayern teil. Zudem präsentierte er seine Werke in zahlreichen Einzelausstellungen in der Region aus, z. B. im Kunstraum in der Schmiedgasse in Waldkirchen (2015), im Finanzamt Passau (2016), in den Büroräumen der Freunde der guten Idee (FDGI) in Freyung (2017) und im Nationalpark Infozentrum Mauth (2018).
Sein zweites Standbein, für das Hannig in der Region wohl auch bekannter sein dürfte, ist die Musik. Früh lernte er Gitarre spielen, war und ist Mitglied in diversen Bands: „Jive“, „Sammer of Love“ und „The Double Trouble“.
Hannigs Motive in seinem künstlerischen Schaffen sind überwiegend die abstrakte Malerei und Portraits, seine bevorzugte Techniken sind Acryl auf Leinwand, Öl, Kohle und Bleistift. Sein Malstil orientiert sich vorwiegend am abstrakten Expressionismus, einer nordamerikanischen Kunstrichtung der modernen Malerei, die vornehmlich durch die New York School in den späten 1940er bis 1960er Jahren bekannt wurde. Die Herangehensweise dabei ist weniger eine rationale, als vielmehr eine impulsiv-emotionale, die sich der kubistischen Idee der flächigen Räumlichkeit bedient.
Der Prozess, in dem Hannigs Bilder entstehen, gleicht einem Kampf, einem energiegelade-nen, heftigen Sturm, intuitiv, spontan, ohne Vernunft oder Reglementierung. Es ist – wie er selber sagt – „ein Sich-Freimachen“, „ein Sich-darauf-Einlassen“, ein Findungsprozess, der geprägt ist von einem Mix aus Struktur, Form und Farbe - Spannung, Rhythmus und Ruhe. Diese Ruhe, die man in den abstrakten Bildern sehen kann, wird transportiert durch einen sehr gekonnten, harmonischen Umgang mit Farbe.
Sein Bild „Weites Land“ ist nun in die Sammlung der Galerie Wolfstein eingebunden und kann zu den Öffnungszeiten des Museums Di –So, 10 -16 Uhr besichtigt werden.