Nahezu vollständig fanden sich die Mitglieder des LAG-Entscheidungsgremiums zur Frühjahrssitzung des LAG-Steuerkreises ein. Erfreut wurde zur Kenntnis genommen, dass die seit Jahren geforderten bürokratischen Erleichterungen nun zumindest teilweise umgesetzt werden. Nach einem kurzen Sachstandsbericht durch LAG-Geschäftsführer Tobias Niedermeier wurde das Projekt „Dorfgemeinschaftsbühne Schönbrunn am Lusen“ vorgestellt und eine Förderung von 60 Prozent einstimmig beschlossen. Im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ werden eine Bedarfsanalyse zu Coworking und Gründungsförderung im sozialen, ökologischen und kreativen Bereich ebenso wie die Umfeldgestaltung im Bereich eines Dorfbackofens finanziell unterstützt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die LAG-Vorsitzende Renate Cerny berichtete LAG-Geschäftsführer Tobias Niedermeier über den aktuellen Umsetzungsstand der Lokalen Entwicklungsstrategie: „Alle Projekte, für die der Steuerkreis eine Förderung beschlossen hat, wurden zum Antrag gebracht. Bei einigen Projekten wie beispielsweise dem ‘DorfWaldgarten‘ warten wir noch auf die Bewilligung. Vor wenigen Wochen wurde die Volksmusikakademie in Bayern feierlich eröffnet. Hier fördert LEADER die Ausstattung der Aufenthalts-, Probe- und Seminarräume. Ebenfalls in Betrieb genommen werden konnte die Kulturbühne in Haus im Wald. Der im Rahmen des Projekts ‘Unterstützung Bürgerengagement‘ geförderte Flyer mit den schönsten E-Bike-Touren rund um Waldkirchen wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Für die bis Ende 2020 laufende Förderperiode stehen für LEADER-Projekte in der LAG Landkreis Freyung-Grafenau noch ca. 280.000 Euro zur Verfügung.“
Anschließend informierte Niedermeier, dass seit dem 1. April 2019 die geänderte Fassung der LEADER-Förderrichtlinie in Kraft ist. So wurde beispielsweise der Nettoauftragswert, ab dem eine Markterkundung bzw. ordnungsgemäße Vergabe nachzuweisen ist, von 2.500 Euro auf 10.000 Euro erhöht. „Die Änderungen stellen eine wirkliche Entlastung für Antragsteller und LAG-Management dar und leisten einen Beitrag zu der seit Langem geforderten Entbürokratisierung des EU-Förderprogramms. Wichtig wären jetzt noch Vereinfachungen im Bereich der Kostenplausibilisierung, die momentan zu den größten Herausforderungen bei der LEADER-Antragstellung zählt“, so Niedermeier weiter.
Josef Hilgart, 1. Vorsitzender des Vereins „Pro Schönbrunn am Lusen“, stellte dem Gremium die Projektidee „Dorfgemeinschaftsbühne Schönbrunn am Lusen“ vor. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 12.000 Euro. Die Bühne soll in erster Linie von den örtlichen Vereinen genutzt werden und so das kulturelle Leben und das soziale Miteinander in Schönbrunn und der Gemeinde Hohenau bereichern. Das Engagement des Antragstellers, ein Zusammenschluss von 16 örtlichen Vereinen, wurde gelobt und eine LEADER-Förderung einstimmig beschlossen.
Im Anschluss wurden weitere Projektideen vorgestellt, wie die Inwertsetzung eines Vereinsheims oder die Errichtung eines Skateparks. Die Projektideen wurden hitzig diskutiert; eine Beschlussfassung über die Förderung war auf dieser Sitzung nicht vorgesehen.
Im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ wurde vier Maßnahmenskizzen eingereicht. Zwei Projekte erhalten eine Förderung mit einem Fördersatz von 70 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, maximal jedoch 1.750 Euro. Finanziell unterstützt wird die Gestaltung der Außenanlage um den Dorfbackofen in Schönbrunn am Lusen sowie eine Bedarfssondierung im Bereich Coworking und Gründungsförderung im sozialen, ökologischen und kreativen Bereich, initiiert vom Verein „Zeitwende“.
Auch weiterhin können Maßnahmen eingereicht werden, die das bürgerschaftliche Engagement fördern. Das nächste Auswahlverfahren findet auf der Herbstsitzung voraussichtlich im September oder Oktober 2019 statt.