Kliniken in prekärer Situation: Aufsichtsrat unterstützt geschlossen Protestaktion "Alarmstufe Rot"

Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Sebastian Gruber: „Der Bund legt Axt an die stationäre Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum an.“

„Krankenhausversorgung unter Trägerschaft des Landkreises ist für uns ein hohes Gut. Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Hausaufgaben gemacht und teilweise harte Entscheidungen getroffen. Die Kliniken sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems. Sie leisten einen maßgeblichen Beitrag zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Es ist daher von großer Bedeutung, dass die finanziellen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass die Kliniken ihre Aufgaben weiterhin erfüllen können“, so Gruber.

Aktuell befinden sich aber die Kliniken in Deutschland und somit auch die Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH mit den stationären Standorten in Freyung und Grafenau in einer existenzbedrohenden Situation. Trotz kontinuierlicher Preissteigerungen in allen Bereichen, erheblicher Lohnsteigerungen über Ärzte, Pflegende und alle im TVöD Beschäftigten, findet ein Ausgleich durch das Abrechnungssystem der Krankenhäuser nur anteilig statt. Eine vollständige Refinanzierung der Investitionen gibt es bereits seit Jahren nicht mehr. „Die Soforthilfen der Bundesregierung reichen gerade einmal aus, um die Preissteigerungen auf Grund der Inflation zu kompensieren“, erklärt Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH Sebastian Gruber. „Der Bund lässt die Krankenhäuser im Stich. Wenn nicht massiv unterstützt wird, gibt es einen kalten Strukturwandel. Offensichtlich ist das auch Kalkül des Bundesgesundheitsministers, weil alles, aber wirklich alles dafür getan wird, dass bestehende Strukturen, allen voran im ländlichen Raum, zerstört werden“, so Gruber weiter.

Der Geschäftsführer der Kliniken Am Goldenen Steig, Marcus Plaschke, verdeutlicht. „Seit Jahren herrscht ein Missverhältnis zwischen Kostensteigerungen im Krankenhaus und der Möglichkeit, dies auch in Rechnung zu stellen. Durch weitere Einsparungen ist dies nun nicht mehr zu bewältigen.“

Um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen und eine Lösung herbeizuführen, unterstützt der Aufsichtsrat der Kliniken, auf Vorschlag von Landrat Sebastian Gruber, die Protestaktion "Alarmstufe Rot". Diese Aktion, die von verschiedenen Akteuren der Gesundheitsbranche initiiert wurde, setzt sich für eine angemessene Refinanzierung der Krankenhäuser ein und fordert eine gerechte Vergütung der Leistungen. „Wir haben aktuell zwei akute Probleme: zum einen Inflation und nicht selbst zu verantwortenden Kostensteigerungen, die nur zum Teil kompensiert werden. Zum anderen haben wir eine unsägliche Klinikenreform vor der Brust, die die Axt an der stationären Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum anlegt“, wird Gruber deutlich.

„Wir, die Kliniken Am Goldenen Steig, sind die Garantie für wohnortnahe medizinische Versorgung unserer Mitbürger, auf höchstem Niveau“, so der Betriebsratsvorsitzende der Kliniken, Florian Habenberger. Der Personalvertreter fordert: „Damit das auch in Zukunft so bleibt, sollen sich alle am Protest beteiligen, damit aus unseren Kliniken nicht ein ‚weißer Fleck der medizinischen Unterversorgung‘ auf der Landkarte wird.“

Habenberger bedankt sich beim Aufsichtsrat der Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH, im Namen aller Mitarbeiter, für den Schulterschluss in dieser herausfordernden Zeit.

„Dies ist das einzig richtige Signal an die Bundesregierung, weil wir nicht vergessen dürfen, dass Gesundheit das wichtigste Gut ist und bleibt, und hierzu eine wohnortnahe Versorgung von elementarer Bedeutung für unsere Region und jeden Einzelnen ist“, so Habenberger abschließend.

Eine Möglichkeit die Protestaktion zu unterstützen gibt es unter www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser/.

Um auf diese prekäre Situation für die Kliniken im Landkreis aufmerksam zu machen und eine Lösung herbeizuführen, unterstützt der Aufsichtsrat der Kliniken, auf Vorschlag von Landrat Sebastian Gruber (4. v. links), die Protestaktion "Alarmstufe Rot".
Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau


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