Die Anzahl psychischer Erkrankungen ist stark zunehmend und Betroffene werden immer noch stigmatisiert. Daher ist es wichtig, dass es ein stabiles Netzwerk gibt, in dem sich Fachstellen zusammenschließen, um sich für psychisch Kranke sowie deren Interessen und Bedürfnisse einzusetzen. Dieses regionale Forum, die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Passau/Freyung-Grafenau, traf sich vor Kurzem zur jährlichen Mitgliederversammlung, die heuer erstmals im Landkreis Freyung-Grafenau stattfand.
Die PSAG ist ein Zusammenschluss von Beteiligten der Regionen Passau und Freyung-Grafenau an der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es gibt derzeit drei Arbeitskreise, die sich speziell mit den Belangen der jeweiligen Altersgruppe (Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Senioren) beschäftigen.
Nach einer Begrüßung der rund 45 Teilnehmenden durch den 1. Vorsitzenden Stefan Wosnik, Oberarzt des Bezirkskrankenhauses Passau, und der Geschäftsführerin der PSAG Katrin Freund vom Gesundheitsamt Passau, richtete stellvertretende Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau, Helga Weinberger und stellvertretender Landrat des Landkreises Passau Klaus Jeggle allen Beteiligten Anerkennung und Dank für die tagtäglich geleistete Arbeit aus.
Es folgten die Berichte aus dem Vorstand und den Arbeitskreisen sowie die Vorstellung der Unabhängigen psychiatrischen Beschwerdestelle Niederbayern - Anlaufstelle Offenes Ohr e. V.
Der zweite Teil der Versammlung bestand aus Fachvorträgen zu den Themen „Depressionen im Kindes- und Jugendalter“ von Christiane Hochkönig, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie -psychotherapie, und „Arbeit bis 68 oder EU-Rente ab 53? - Gedanken zur depressiven Gesellschaft“ von Dr. med. Hans-Peter Hofmann, Facharzt für Psychiatrie und Chefarzt der Ananke Klinik Freyung.
Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass der Druck angesichts der steigenden Inanspruchnahme medizinischer Leistungen aufgrund von psychischen Erkrankungen auf die Leistungserbringer im psychiatrischen Hilfesystem in der Region spürbar steigt. Um die Qualität der Versorgung auch in Zukunft sichern zu können, sollte verstärkt in ambulanten, teilstationären, stationären und komplementären Angeboten investiert und innovative fachgebietsübergreifende Versorgungsmodelle in Erwägung gezogen werden. Die PSAG hofft als Zusammenschluss, hierzu einen wichtigen Beitrag für die Region leisten zu können.
Die Mitgliederversammlung der PSAG in Freyung war ein voller Erfolg, weshalb diese künftig abwechselnd in den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau stattfinden wird.
Für weitere Informationen, bei Interesse an einer Mitgliedschaft oder für Anträge zur Erweiterung der Versorgungslandschaft wenden Sie sich gerne an die Geschäftsführung, Katrin Freund unter Telefon 0851 397-838 oder per E-Mail an psag.rsv@landkreis-passau.de.