In der Region für die Region werben

Lenkungsgremiumssitzung des Regionalmanagements – Viele Aktionen geplant

Seit elf Jahren gibt es nun das Regionalmanagement des Landkreises Freyung-Grafenau. Die Einrichtung wurde geschaffen, um die nachhaltige Entwicklung des Landkreises unterstützen. Laut der stellvertretenden Landrätin Renate Cerny geschieht genau das mit Erfolg. „Das Regionalmanagement ist wichtig für die Zukunft des ländlichen Raumes und setzt wichtige Impulse für unseren Landkreis“, lobte sie im Rahmen einer Lenkungsgremiumssitzung.
An der nahmen neben der stellvertretenden Landrätin auch Vertreter aus Wirtschaft, Bildungswesen, dem Bezirk und aus dem Wirtschaftsministerium teil. Sie alle verfolgten gespannt das Referat des Regionalmanagers Stefan Schuster. Er erklärte, dass man seit Anfang 2019 in einer neuen Förderperiode sei, nun gibt es vom Freistaat bis zu 150 00 Euro pro Jahr. Den Übergang in den neuen Förderzeitraum habe man genutzt, um die bisherige Projektarbeit auf den Prüfstand zu stellen, diese zu überarbeiten und zu straffen. Setzte man in den Vorjahren noch verstärkt auf überregionale Kampagnen, beispielsweise in München, so soll der Fokus nun mehr auf der Werbung vor Ort liegen. „Verstärktes Innenmarketing“ nennt Schuster diesen Ansatz.

Wettbewerbsfähigkeit und Regionale Identität

Auf zwei konkrete Handlungsfelder will sich das Regionalmanagement in der kommenden Förderperiode konzentrieren: Die Wettbewerbsfähigkeit und Regionale Identität des Landkreises stärken.
Für den Punkt „Wettbewerbsfähigkeit“ sei unter anderem die Fachkräftesicherung entscheidend. Konkrete Projekte hierfür sind beispielsweise Veranstaltungen in Schulen wie der „Studien- und Berufsinformationstag“, bei dem Universitäten und Hochschulen aus der Europaregion an den Landkreis-Gymnasien ihr Studienprogramm vorstellen oder die „Ausbildungs- und Arbeitsbörse“, an der im vergangenen Jahr rund 3000 Besucher und 60 Unternehmer teilnahmen. Weitere Projekte sind die „Berufskompasstage“ an Realschulen oder die Verteilung der „Woid Card“, einer USB-Speicherkarte mit allerlei Informationen zum Landkreis.
Die Sicherung der medizinischen Versorgung ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Eine konkrete Maßnahme ist hierfür das Projekt „Medizinernachwuchs für FRG“, das Medizinstudenten aus ganz Deutschland Praktika in Praxen und Krankhäusern in der Region verschafft.
Gemeinsam mit dem Regionalmanagement Deggendorf will Schuster im Rahmen einer „Career-Tour“ Studenten der TH Deggendorf zu Unternehmen in der Region bringen. Auch eine gemeinsamer Ausflug von Freyung-Grafenauer und Deggendorfer Unternehmern ist angedacht, um zu einem Austausch anzuregen. Und um den Landkreis auch digital voranzubringen, sollen Regionalentwickler, Gründer, Start-Ups und Investoren aus dem Bereich Digitalisierung an einen Tisch gebracht werden.
Das zweite große Thema – die Stärkung der Regionalen Identität – soll mit der Weiterentwicklung der Landkreis-Imagekampagne „Mehr als du erwartest“ vorangetrieben werden. „Wir wollen neue Maßnahmen erarbeiten, die Messbarkeit verbessern und das emotionale Moment noch stärker betonen. Wir müssen den jungen Leuten vor Ort stärker bewusst machen, wie lebenswert und zukunftsträchtig der Landkreis Freyung-Grafenau ist“, sagte Schuster. Als Stärken der Region sollen wie bisher die Themenkomplexe „Arbeitsplätze vor Ort“ und „hoher Natur- und Freizeitwert“ kommuniziert werden, dazu kommen die Aspekte „günstiges und großzügiges Wohnen“ und die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen. Erreicht werden soll die Zielgruppe sowohl online über die neugestaltete Homepage und Social Media, als auch offline. Hier hält Schuster große Events in der Region wie den niederbayernweiten Jugendfeuerwehrtag für ideal geeignet, um jungen Menschen aus der Region die Vorzüge von Freyung-Grafenau aufzuzeigen.
Das Lenkungsgremium zeigte sich angetan von den Planungen Schusters. Unternehmer Gerhard Wimmer stellte heraus, dass es auch ein Verdienst Schusters sei, dass immer mehr Unternehmen Interesse am Regionalmanagement zeigen. Dass innerhalb eines Jahres aus 17 unterstützenden Unternehmen 43 geworden sind, unterstreiche das. Prof. Dr. Wolfgang Dorner lobte ebenfalls, wünscht sich allerdings, dass Freyung-Grafenau von einer „Aufsteigerregion“ zu einer „Gewinnerregion“ wird. Helfen könnte dabei die Aufnahme der Region in den 5G-Korridor. Dr. Patricia Callies, im Wirtschaftsministerium für Regionalmanagements verantwortlich, bezeichnete das Freyung-Grafenau Regionalmanagement als „vorbildhaft“. Generell sei es bemerkenswert, was sich in der Region in den letzten Jahrzehnten alles zum Positiven verändert habe.

Cerny: Nicht auf den Erfolgen ausruhen

Für Renate Cerny hat an dieser positiven Entwicklung auch das Regionalmanagement seinen Anteil. Sie mahnte aber auch an, sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen: „Wir müssen die Chancen der Gegenwart nutzen und die Herausforderungen der Zukunft meistern“, sagte Cerny. Helfen sollen dabei die anstehenden Projekte des Regionalmanagements.

Foto: Meyer


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