Handwerksberufe hautnah erleben – unter diesem Motto stand der Tag des Handwerks, den das Regionalmanagement des Landkreises Freyung-Grafenau am Gymnasium Grafenau auf die Beine gestellt hat. Mittlerweile ist es für alle weiterführenden Schulen in Bayern Pflicht, einen Tag des Handwerks zu veranstalten – und das aus einem guten Grund. Ziel ist es, den Jugendlichen die Vielfalt der Handwerksberufe nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch näher zu bringen. Am Gymnasium Grafenau konnten Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen einen ganzen Vormittag lang verschiedene Berufe kennenlernen und selbst aktiv werden. Sie erlebten dabei, wie vielseitig und zukunftssicher diese Branche ist.
Vertreten waren Handwerksberufe wie Spengler, Kfz-Mechaniker, Friseur, Elektriker und Schreiner. An zahlreichen Mitmachstationen wurde geschraubt, geschnitten und gestaltet. Besonders beliebt war die „Beauty-Station“, an der sich die Jugendlichen im Hochsteckfrisuren-Styling und Nageldesign versuchen konnten. Aber auch an den anderen Stationen wurde fleißig und präzise mit den Händen gearbeitet, wie etwa beim Formen ausschneiden mit einer Blechschere oder beim Zusammenbau eines kleinen Dachstuhls.
Doch der Tag bot nicht nur praktische Erfahrungen – auch die Karriereperspektiven im Handwerk wurden präsentiert. Die Vertreter der Betriebe betonten, dass handwerkliche Berufe weit mehr sind als klassische Ausbildungsberufe: Dort finde man sichere Arbeitsplätze, gute Verdienstmöglichkeiten und exzellente Aufstiegschancen. Wer motiviert sei, könne sich zum Meister oder Techniker weiterbilden, ein eigenes Unternehmen gründen oder auch als Betriebsleiter Karriere machen. Talentierte Handwerker, so der Tenor, seien in Zeiten des Fachkräftemangels gefragt wie nie.
Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler war am Ende des Tages spürbar. „Es war spannend zu sehen, wie viel Geschick in diesen Berufen gefragt ist“, meinte eine Teilnehmerin. Ein anderer Schüler fügte hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass das Handwerk so viele Möglichkeiten bietet.“
Auch Regionalmanager Stefan Schuster hob die Vorteile der Veranstaltung hervor: „Die Jugendlichen bekommen in der kurzen Zeit einen recht praxisnahen Einblick in die Handwerksberufe und die zahlreichen Karrieremöglichkeiten in unserer Region“, erklärte er. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler profitieren, so Schuster weiter, sondern auch die Betriebe aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. Sie könnten sich präsentieren und ihre Ausbildungsmöglichkeiten direkt den potenziellen Fachkräften von morgen vorstellen.