Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Freundschaft fördern. Mit diesem Ziel trafen sich kürzlich Bürgermeister aus dem Landkreis Freyung-Grafenau mit ihren österreichischen und tschechischen Kollegen im oberösterreichischen Bezirk Rohrbach in Aigen-Schlägl. Hier besprachen sie die aktuelle Situation der Grenzregion und gemeinsame Projekte.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Bezirkshauptfrau des Bezirks Rohrbach, Dr. Wilbirg Mitterlehner, die die Bedeutung der Zusammenarbeit im Dreiländereck besonders betonte. Sie sprach über den guten Austausch, der sich im Laufe der letzten 30 Jahre entwickelt hat und stellte klar: „Zusammenarbeit stärkt eine Region, sie führt sie weiter. Durch die intensive Kooperation der Regionen ist das Dreiländereck nicht nur die Mitte, sondern auch das Herz Europas.“
Landrat Sebastian Gruber brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die interkommunale Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg so gut funktioniert. Er lobte den großen Einsatz der Verantwortlichen und sicherte zu, auch in Zukunft das Miteinander durch gemeinsame Projekte und Austausch zu fördern und weiter auszubauen.
Nach der Eröffnung standen Vorträge über die aktuelle Situation in den Nachbarregionen Rohrbach und Freyung-Grafenau auf dem Programm. Der österreichische Bürgermeistersprecher Wilfried Kellermann informierte seine Kollegen über den Bezirk Rohrbach. Er stellte die allgemeine Situation sowie aktuelle Projekte, wie die gerade stattfindende Landesgartenschau in Aigen-Schlägl und die Herausforderungen dar, denen man sich jetzt und in Zukunft stellen muss. Die örtlichen Ereignisse aus dem Landkreis Freyung-Grafenau wurden anschließend von Bürgermeistersprecher Josef Kern und Landrat Sebastian Gruber näher erläutert. Dabei wurde deutlich, dass es, trotz regionaler Unterschiede, viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Bezirk Rohrbach und dem Landkreis Freyung-Grafenau gibt, durch die man voneinander lernen und profitieren kann.
Gedacht wurde bei der Bürgermeisterkonferenz ebenfalls dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren, der die jetzige Zusammenarbeit der drei Nachbarregionen erst möglich machte. Hierzu wurde den Konferenzteilnehmern durch zwei kurze Filme die damalige Situation vor Augen geführt. Sie zeigten in anschaulichen Bildern die Öffnung der Grenzanlage in Haidmühle und das freundschaftliche Zusammentreffen der Bevölkerung der vormals getrennten Länder Deutschland und Tschechien. Bezirkshauptfrau Mitterlehner betonte, man dürfe nicht vergessen, dass es den Eisernen Vorhang gab, der zwei Lebensmodelle voneinander abtrennte. Durch gemeinsame europäische Projekte soll dafür gesorgt werden, dass die in den letzten 30 Jahren gewachsenen Verbindungen auch in Zukunft bestand haben und noch gestärkt werden.
Im besonderen Fokus stand auch die Förderung bayerisch-österreichischer Projekte durch die EUREGIO. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, die kommunale und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit über Staatsgrenzen hinweg zu fördern und zur Lösung von Problemen beizutragen. Zu den angesprochenen Vorhaben zählen bilaterale Klein- und Großprojekte mit den Schwerpunkten Musik, Gesundheit, Sport oder Jugend, welche der österreichische EUREGIO-Geschäftsführer, Wilhelm Patri, darstellte. Er stellte klar, dass sich durch den Fall des Eisernen Vorhangs die Welt für uns um 180 Grad vergrößert hat.
Im Zeichen der grenzüberschreitenden Freundschaft der Regionen wurde von den Teilnehmern der Konferenz im Anschluss an die Sitzung noch gemeinsam die oberösterreichische Landesgartenschau „Bio.Garten.Eden“ besucht. Auf einer Fläche von 15 ha begeisterte die Ausstellung die Bürgermeister durch ihre Optik und den Ansatz, den Besuchern den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen zu vermitteln.
Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollen in Zukunft noch viele weitere dieser Austauschtreffen stattfinden.