Telefonbetrug ist seit vielen Jahren ein weit verbreitetes Kriminalitätsphänomen. Anlass genug für das Koordinationsbüro für Senioren am Landratsamt, die Kriminalpolizei Passau und die Gemeinde Grainet gemeinsam eine Informationsveranstaltung zum Thema auf die Füße zu stellen. Über 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Wichtige Informationen zur Thematik gab es dabei aus erster Hand von Kriminalhauptkommissar Robert Stadler von der Kriminalpolizei Passau, der aufzeigte, wie man sich vor den betrügerischen Methoden gut schützen kann.
Bekannte Methoden in Sachen Telefonbetrug sind unter anderem der Enkeltrick, der Schockanruf, das sich Ausgeben als Polizist oder Amtsträger durch die Betrüger, Gewinnversprechen, Liebesbetrug und Betrug über Messenger-Dienste, vor allem WhatsApp. Vielfältig wird vor den Gefahren des Telefonbetrugs gewarnt und über das richtige Verhalten aufgeklärt. Trotz des allgemeinen Bewusstseins über diese Betrugsarten gelingt es den professionellen Betrügern immer wieder, Menschen am Telefon um große Geldbeträge und manchmal sogar um ihr gesamtes Erspartes zu bringen. Telefonbetrug kann Menschen aller Altersgruppen treffen, zielt jedoch besonders auf ältere Menschen ab. Dies erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch beim Vortrag von Kriminalhauptkommissar Robert Stadler von der Kriminalpolizei Passau.
Kriminalhauptkommissar Stadler klärte darin über die vielfältigen und raffinierten Methoden der Telefonbetrüger auf. Sie geben sich oft als vermeintliche Familienangehörige in Not, Polizisten, Staatsanwälte oder Ärzte aus und täuschen ihre Opfer mit trickreichen Lügengeschichten und geschickter Gesprächsführung. Dabei setzen sie die Opfer häufig unter massiven Entscheidungsdruck.
Mögliche Helfer werden diskreditiert „Den Bankangestellten können Sie nicht trauen, die arbeiten mit den Verbrechern zusammen ...“, wodurch den potenziellen Opfern die Möglichkeit genommen wird, in Ruhe über die Situation nachzudenken und möglicherweise Rat bei anderen Personen zu suchen. Manchmal kombinieren die Betrüger verschiedene Methoden: So kann beispielsweise auf den Anruf eines offensichtlichen Enkeltrickbetrügers ein weiterer Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten folgen, der vorgibt, den betrügerischen „Enkel“ zu verfolgen. Für den Fall, dass man selbst Opfer werden sollte hatte Kriminalhauptkommissar Stadler eine ganze Reihe von Tipps parat (siehe Kasten).
Kasten:
Tipps der Kriminalpolizei bei Trickanrufen oder -nachrichten
- Seien Sie vorsichtig, wenn sich Anrufer als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie nicht erkennen.
- Stellen Sie Fragen, die nur der echte Verwandte oder Bekannte beantworten kann.
- Geben Sie keine Informationen über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse preis.
- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht unter Druck setzen.
- Vereinbaren Sie ein Gespräch frühestens für den nächsten Tag und überprüfen Sie die Angaben in der Zwischenzeit.
- Sprechen Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit Ihren Familienangehörigen.
- Fordern Sie vom Anrufer eine Telefonnummer und vergleichen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
- Rufen Sie die betreffende Person unter der Ihnen bekannten Nummer an und lassen Sie den Sachverhalt bestätigen.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
Großes Interesse an Präventionsvortrag zu Trickanrufen
Veranstaltung von Landratsamt, Polizei und Gemeinde zu Sicherheit im Alltag für Generation 60+ in Grainet
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