Großes Interesse an dem Weiterbildungsangebot für die ehrenamtliche Alltagshilfe

Landratsamt Freyung-Grafenau organisierte eine Schulung für die ehrenamtliche Hilfe ab Pflegegrad 1

Ein Gewinn für alle Seiten soll die Schulung von ehrenamtlichen Einzelpersonen in der Unterstützung von Seniorinnen und Senioren sein. Bereits zum dritten Mal organisierte das Landratsamt die Basisschulung zur Entlastung und Unterstützung von Menschen mit Pflegebedarf. Über 30 Teilnehmerinnen nahmen das Angebot dieses Mal an und ließen sich im Bürgerhaus in Waldkirchen schulen, um für die Alltagshilfe gut gerüstet zu sein.
Die zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes, René Kurtz von der Gesundheitsregion plus und Christian Fiebig vom Koordinationsbüro für Senioren und Menschen mit Handicap, zeigten sich erfreut, dass damit in den bisherigen drei Veranstaltungen über 150 Personen fortgebildet wurden.

Die Fachreferentinnen Simona Sandl und Johanna Myllymäki von der Fachstelle Demenz und Pflege Niederbayern informierten darüber, was es genau mit der Bezeichnung „ehrenamtlich tätige Einzelperson“ auf sich hat. Seit dem 01.01.2021 können Menschen ab Pflegegrad 1, die zu Hause leben, auch die Kosten für Angebote zur Unterstützung im Alltag, die durch ehrenamtlich tätige Einzelpersonen erbracht werden, mit der Pflegeversicherung über einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 € pro Monat abrechnen. Diese Einzelperson darf weder verwandt noch verschwägert bis zum 2. Grad mit der Person sein, die sie unterstützt - somit kommen z. B. Bekannte, Freunde oder Verwandte ab dem 3. Verwandtschaftsgrad (z. B. Nichte/Neffe) in Betracht. Die Tätigkeiten als ehrenamtliche Einzelperson können zum Beispiel Strukturierung und Begleitung im Alltag, die Unterstützung bei der Haushaltsführung, Einkaufen oder gemeinsam Kochen sein.

In der acht Unterrichtseinheiten dauernden Weiterbildung wurden verschiedene Inhalte erläutert, die bei der Alltagshilfe unerlässlich sind. Neben Informationen zur Betreuung von Pflegebedürftigen oder der zwischenmenschlichen Kommunikation wurde auch die Unterstützung bei der Haushaltsführung thematisiert. Verschiedene Fragestellungen wurden dabei erläutert. Wie können Ansätze einer bedarfsorientierten Begleitung und Unterstützung aussehen? Welche Aspekte einer gelungenen Kommunikation gibt es? Wie können Pflegebedürftige aktiviert werden, um sich in der Haushaltsführung zu beteiligen? Darüber hinaus erfuhren die ehrenamtlichen Alltagshelfer, wie mit Ansprüchen oder Grenzsituationen umgegangen wird, die nichts mit der eigenen Aufgabe zu tun haben.

Einen ersten Schritt haben die Teilnehmerinnen mit der kostenlosen Schulung bereits unternommen. Da diese neben der Beantragung eines Institutionskennzeichens und der darauffolgenden Registrierung notwendig ist, um den Entlastungsbetrag, der als Unterstützung von der Pflegekasse für Personen ab Pflegegrad 1 zur Verfügung steht, abzurufen.

Weitere Informationen zu den Voraussetzungen für ehrenamtlich tätige Einzelpersonen können unter www.einzelperson-bayern.de nachgelesen werden.
Die Weiterbildung wurde gemeinsam von der Seniorenbeauftragten des Landkreises, Anna Mitterdorfer, der Behindertenbeauftragten des Landkreises, Anita Moos, dem Koordinationsbüro für Senioren am Landratsamt, Christian Fiebig, und der Gesundheitsregion plus, René Kurtz, veranstaltet.

Die Referentinnen Johanna Myllymäki und Simona Sandl von der Fachstelle Demenz und Pflege Niederbayern erläutern das Aufgabengebiet für ehrenamtlich tätige Einzelpersonen.
(Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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