Grenzenlose Feuerwehrarbeit

Feuerwehren aus Freyung-Grafenau wollen künftig mit den tschechischen Nachbarn kooperieren, Erstes Treffen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Strážný

Bisher haben Feuerwehren aus dem Landkreis Freyung-Grafenau nur in Einzelfällen mit ihren Kollegen aus dem südböhmischen Bezirk zusammengearbeitet. Die Fahrzeiten der Feuerwehren von der anderen Seite der Grenze sind aber im Umfeld des Grenzübergangs Philippsreuth oft kürzer als die Fahrzeiten anderer Feuerwehren aus dem Landkreis. Es wäre damit für beide Seiten von Vorteil, künftig eine engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu entwickeln, so der Grundgedanke dieser Initiative.

Zwischen den Feuerwehren des Landkreises Freyung-Grafenau und den südböhmischen Feuerwehren an der Grenze gibt es bisher noch keinen Vertrag über die rechtlichen Grundlagen einer derartigen Zusammenarbeit.

Damit die gegenseitige Hilfe in Zukunft ohne Probleme realisiert werden kann, haben sich Mitte September 2020 im Rathaus in Strážný die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Freyung-Grafenau und des südböhmischen Bezirks, zusammen mit den Bürgermeistern und Vertretern des Landratsamtes Freyung-Grafenau getroffen.

Anwesend waren die Bürgermeister der Gemeinden Strážný (Jiřina Králíková), Stožec (Helga Finiková), Lenora (Antonín Chrapan), Horní Vltavice (Pavel Kraml), Volary (Vít Pavlík), Philippsreuth (Helmut Knaus) und Haidmühle (Heinz Scheibenzuber), sowie Vertreter des Landratsamtes, der Kreisbrandinspektion Freyung-Grafenau unter der Führung von Kreisbrandrat Norbert Süß und der Bezirksfeuerwehrdirektion Budweis.

Nach der Begrüßung und Vorstellung aller Teilnehmer folgte eine kurze Einführung in die Gesamtthematik. Im Rahmen einer gemeinsamen zweisprachigen Diskussion unter der Moderation von Landratsamtspressesprecher Karl Matschiner wurde den Vertretern von Feuerwehren und Gemeinden Gelegenheit gegeben, sich zum Thema grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Feuerwehren zu äußern.

Auf Vorschlag der Kreisbrandinspektion Freyung-Grafenau und der Bezirksfeuerwehrdirektion Südböhmen wird nun analog zu den bereits bestehenden Vereinbarungen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Cham und des Bezirks Pilsen eine entsprechende Vereinbarung für den Bereich der Feuerwehren im Umfeld des Grenzübergangs Philippsreuth/Strážný vorbereitet. Die Vereinbarung soll die Zusammenarbeit in den Bereichen Ausbildung, Übung und Einsatz umfassen.

In diesem Zusammenhang einigten sich die Anwesenden auf die Einrichtung einer grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe, die aus acht Mitgliedern bestehen soll. Jedes Land wird mit vier Mitgliedern vertreten sein. Deren Aufgabe es ist, einen Vertragsentwurf über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von freiwilligen Feuerwehren aus dem südböhmischen Bezirk und dem Landkreis Freyung-Grafenau auszuarbeiten. Diese Gruppe wird vom Sachgebiet Landkreisangelegenheiten mit der Dolmetscherin Selma Keck unterstützt.

Ziel ist es die Vereinbarung bis zum Frühjahr kommenden Jahres im Entwurf fertigzustellen, so dass spätestens Mitte nächstes Jahr die Zusammenarbeit der Feuerwehren beginnen kann.

Landrat Sebastian Gruber begrüßt diese Initiative einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen und hofft, dass die notwendigen vertraglichen Regelungen in wenigen Monaten ausgearbeitet und unterschrieben werden können, sofern die aktuelle Corona-Situation entsprechende Arbeitstreffen in den bevorstehenden Wintermonaten zulässt.

Die Vertreter des Bezirksfeuerwehrdirektion Südböhmen zusammen mit den bayrischen und tschechischen Bürgermeistern und Feuerwehrkommandanten aus der Grenzregion im Gespräch mit der Kreisbrandinspektion Freyung-Grafenau und Vertretern des Landratsamtes.
(Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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