Die Generalsanierung des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen schreitet in großen Schritten voran. Viel ist passiert auf der Baustelle in den vergangenen Monaten. Damit auch die Mitglieder des Bauausschusses des Kreistags sich ein Bild davon machen konnten, hatte Landrat Sebastian Gruber sie zur jüngsten Sitzung ins Berufliche Schulzentrums nach Waldkirchen eingeladen. Gute Nachrichten in Sachen Baufortschritt gab es bei der Führung vor der Sitzung durch die Baustelle. Der Kreiseigene Hochbau zeigte sich sehr optimistisch, dass man das im Bauabschnitt 2 errichtete Gebäude noch in diesem Jahr „dicht bekommen“ könne. Damit sei sichergestellt, dass man gleich im 1. Quartal 2023 mit dem Innenausbau beginnen könne.
Landrat Gruber betonte, wie entscheidend es für den Landkreis sei, gute Voraussetzung für Bildung zu schaffen und freute sich, dass es auf der Baustelle stetig vorangeht. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung sorgten die Bauausschuss-Mitglieder dafür, dass dies auch weiter der Fall ist und die Arbeiten fortgesetzt werden können. Sie vergaben Aufträge im Gegenwert von rund 3,3 Millionen Euro. „Ein klares und wichtiges Zeichen für die berufliche Bildung im Landkreis“, wie Landrat Sebastian Gruber nach der Sitzung betonte. Dreiviertel aller Aufträge gingen dabei an Betriebe aus dem Landkreis, alle übrigen an Handwerker aus den angrenzenden Landkreisen. „Es freut mich sehr, dass wir mit der Sanierung der Schule nicht nur den Bildungsstandort sichern, sondern durch unsere Aufträge auch noch die Handwerksbetriebe im Landkreis und in der Region stützen können“, so Gruber. Für die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis bedankte sich die Schulleiterin des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen Elvira Wudy-Engleder zum Auftakt der Sitzung. Die Schulleitung fühle sich vom Landratsamt gut mitgenommen, eingebunden und informiert. Wudy-Engleder warb bei den Kreisräten dafür, dass auch sie die Sanierung des Berufsschulzentrums Waldkirchen tatkräftig unterstützen. „Das ist unser aller Schule“, erklärte sie. Gruber wiederum bedankte sich bei Wudy-Engleder stellvertretend für die ganze Schulfamilie für das aufgebrachte Verständnis für die Beeinträchtigung durch die Baumaßnahmen im laufenden Schulbetrieb.
Vor der Sitzung führte Reinhard Tolksdorf vom Kreiseigenen Hochbau die Ausschussmitglieder durch die Baustelle und erläuterte, was alles schon abgeschlossen sei, woran man derzeit noch arbeite und was in den nächsten Wochen und Monaten passieren wird. Er zeigte sich dabei durchaus zuversichtlich, dass einige wichtige Punkte noch in diesem Jahr erreicht werden können. So soll bereits Anfang Dezember die Montage des Dachstuhls abgeschlossen sein. Damit rücke auch das Ziel, den Baukörper noch in diesem Jahr dicht zu bekommen, also Dach drauf, Fenster montieren usw., in greifbare Nähe. Je früher das Gebäude von außen dicht sei, so Tolksdorf, desto früher könne man mit den Ausbauarbeiten beginnen.
Seit August 2021 laufen die Vorarbeiten zu Bauabschnitt 2. Zunächst mussten Gebäudeteile abgetrennt und abgerissen werden. Vor Beginn der Abbrucharbeiten mussten die Räume für Verwaltung und Pausenhalle samt Pausenverkauf umgebaut und verlegt werden, sodass der Schulbetrieb auch ohne die abzubrechenden Räume weiterhin funktionieren konnte. Allein der Abriss und diese Interimsmaßnahme verursachten Kosten von rund zwei Millionen Euro. Erst danach konnte mit dem Errichten des neuen Gebäudeteils begonnen werden. Mittlerweile steht er. Die gesamte Hauptnutzfläche des Gebäudeteils beläuft sich dabei auf über 3000 Quadratmeter, verteilt auf drei voll genutzte Stockwerke plus Dachgeschoss als Technikraum. Die neuen Flächen sind im Wesentlichen für Klassenzimmer, integrierte Fachräume, Vorbereitungsräume sowie Übungs- und Praxisräume für naturwissenschaftlichen Unterricht und Elektrotechnik vorgesehen. Daneben gibt es natürlich noch einiges an Nebennutzflächen. Sie umfassen die Verkehrsflächen (Flure und Treppenhäuser), Lagerräume, Technikräume, Räume für Hausmeister und Reinigungspersonal, Umkleiden und Sanitärräume. Die gesamte Fläche der Ebene 6 (Dachgeschoss) mit knapp 600 Quadratmetern steht für die Raumlufttechnik zur Verfügung. 2000 Kubikmeter flüssiger Beton wurden im Bauabschnitt 2 seit dem Baustart im April 2022 verbaut sowie 185 Tonnen Bewehrung, 1000 Quadratmeter an Bodenplattenflächen, 2500 Quadratmeter Doppelwände und 2.600 Quadratmeter Deckenfläche.
Für die Baumaßnahmen im Rahmen des Bauabschnittes 2 der Generalsanierung der Berufsschule Waldkirchen war ein Kostenvolumen von insgesamt rund 11,5 Millionen Euro prognostiziert, plus die zwei Millionen Euro für Abriss und Interimsmaßnahmen. Das Budget für die Interimsmaßnahmen wurde dabei nicht ausgeschöpft, erläuterte Architektin Susanne Bauer vom Kreiseigenen Hochbau in der anschließenden Sitzung. Im Bauabschnitt 2 sei gegenüber der Kostenberechnung aus 2021 zwar eine Preissteigerung festzustellen, diese sei aber mit der aktuellen Marktsituation zu erklären. Sie stellte im nicht-öffentlichen Teil auch die Ausschreibungsergebnisse der einzelnen Lose für den Innenausbau vor und beantwortete kleine Nachfragen der Ausschussmitglieder. Im Rahmen des so genannten Paketes 4 des BA 2 wurden insgesamt Aufträge im Gegenwert von rund 3,3 Millionen Euro vergeben. Auch dabei konnte man für das Gesamtpaket im Kostenrahmen bleiben. Die größten Brocken waren die Elektroinstallation und die Lüftung mit jeweils über 750.000 Euro an Kosten.
Zahlen zur laufenden Generalsanierung des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen (Bauabschnitt 2)
Start der Maßnahme August 2021 (mit Abriss und Interimsmaßnahmen)
Baustart April 2022
Kostenprognose für BA II 11.490.000 Euro
Plus
Interimsmaßnahmen
und Abbruch 2.059.000 Euro
Hauptnutzfläche 3.021 m² auf den Ebenen 3-6
Verbaute Materialien
Beton 2.000 m³
Bewehrung 185 Tonnen
Doppelwände 2500 m²
Deckenfläche 2.600 m²
Bodenplattenfläche 1000 m²