Euregio-Geschäftsführer kündigt einfachere Umsetzung vor allem kleinerer Projekte an

Kaspar Sammer stellt bei Bürgermeisterdienstversammlung aktuelle und vergangene Entwicklungen vor

Gute Neuigkeiten und vielversprechende Zahlen hatte Kaspar Sammer, Geschäftsführer der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn, bei seinem Vortrag auf der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung im großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Freyung dabei. 61,5 Millionen Euro stünden in der aktuellen Förderperiode für den bayerisch-österreichischen und 99 Millionen für den bayerisch-tschechischen Grenzraum in den INTERREG-Programmen der Europäischen Union zur Verfügung. Bis zum Auslaufen der Förderperiode im Jahr 2027 stünden damit wieder ähnliche Förderbudgets für das Gebiet der Euregio zur Verfügung wie schon von 2014 bis 2020. Und Sammer hatte noch eine gute Nachricht: „Aktuell gehen wir auch davon aus, dass die Umsetzung der Programme wesentlich vereinfacht werden wird, was vor allem kleineren Projekten zugutekommen wird.“ Landrat Sebastian Gruber begrüßte das ausdrücklich. Gerade die Grenzschließungen wegen Corona hätten die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren sehr erschwert. „Die vielen Programme sind hier ein wichtiger Baustein, um die Verbindungen über die Grenzen hinweg wieder aufzubauen“, so Gruber. Er rief die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf, mit Ideen und Fragen auf die Euregio zuzugehen, um hier gemeinsam möglichst viele Veranstaltungen und Projekte auf den Weg bringen zu können.

Kaspar Sammer nahm diesen Ball natürlich gerne auf und erklärte, die Euregio stehe bei geplanten Maßnahmen in der Region jederzeit beratend zur Seite und unterstütze beispielsweise bei der Suche nach Projektpartnern, bei spezifischen Förderfragen oder auch bei der Projektumsetzung.

Neben den bereits bekannten Förderschwerpunkten werde in Zukunft, so Sammer, auch der Tourismus eine sehr bedeutende Rolle spielen, „worüber wir uns besonders freuen“. Es werden viele Projekte möglich sein, versprach der Geschäftsführer. Natürlich seien die Kooperationsfelder Kultur und Bildung, der Ressourcenschutz, die Wirtschaft und Wissenschaft und natürlich die Zusammenarbeit der gesamten Zivilgesellschaft auch weiterhin gesetzt.

Sammer warf auch einen kurzen Blick zurück. Bereits seit den Anfängen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in Europa unterstütze die Europäische Union mit nicht unerheblichen Mitteln regionale grenzübergreifende Initiativen. Allein im Zeitraum von 2014 bis 2020 seien in die Region der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn etwa 75 Millionen Euro an Förderungen geflossen. „Seit dem Jahr 2000 konnten mehrere Hundert Kooperationsprojekte umgesetzt werden, insbesondere in den Bereichen der kommunalen, zivilgesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit“, berichtete der Geschäftsführer. Lob für die Arbeit gab es von Landrat Sebastian Gruber und auch aus den Reihen der Bürgermeister. Max König aus Saldenburg erklärte, mit den verschiedenen Programmgrößen seien die Fördermöglichkeiten durch die Euregio auch in der Region gut nutzbar. Er hoffe darauf, dass auch bei der Neuausrichtung der Ferienregion Mitterfirmansreut/Mitterdorf, etwa bei der Einrichtung von Wanderwegen in Richtung Tschechien oder dem weiteren Ausbau des ÖPNV in Richtung Nachbarland Unterstützung von Seiten der Euregio möglich sei. Landrat Gruber bestätigte, dass man in diesem Zusammenhang bereits auf die Euregio zugegangen sei. Hier werde man auf alle Fälle schauen, dass man gemeinsam etwas machen könne.

Hintergrund:

Die EUREGIO Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn umfasst sieben ostbayerische Landkreise, vom Landkreis Cham bis zum Landkreis Rottal-Inn und zeichnet für die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Regionen in Tschechien (Südböhmen und Pilsen) und Oberösterreich (Mühl- und Innviertel) verantwortlich. Etwas 300 Städte und Kommunen sowie ca. 50 grenzübergreifende Interessenvertretungen und Vereine gehören der EUREGIO mit ihren Partnern in Tschechien und Österreich an.

Neben den bereits bekannten Förderschwerpunkten werde in Zukunft auch der Tourismus eine sehr bedeutende Rolle im Rahmen der EU-Förderung für die Region spielen erklärte der Geschäftsführer der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn Kaspar Sammer (rechts) auf der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung, zu der ihn Landrat Sebastian Gruber (links), der gleichzeitig auch Vorsitzender der Euregio ist, eingeladen hatte. Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau

61,5 Millionen Euro stünden in der aktuellen Förderperiode für den gesamten bayerisch-österreichischen und 99 Millionen Euro für den bayerisch-tschechischen Grenzraum in den INTERREG-Programmen der Europäischen Union zur Verfügung. Schaubild: Euregio

61,5 Millionen Euro stünden in der aktuellen Förderperiode für den gesamten bayerisch-österreichischen und 99 Millionen Euro für den bayerisch-tschechischen Grenzraum in den INTERREG-Programmen der Europäischen Union zur Verfügung. Schaubild: Euregio


Zurück