Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises schreitet voran

Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Freyung-Grafenau nimmt Gestalt an: In den vergangenen Wochen trafen Arbeitsgruppen zu sechs definierten Handlungsfeldern zusammen, um wirksame Ziele zu erarbeiten. Der Landkreis nimmt am Förderprojekt „Global Nachhaltige Kommune“ teil. Ziel des Förderprojekts ist es, bis Mitte nächsten Jahres eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu erstellen und anschließend umzusetzen. Damit das gelingt, wurden im Juni 2021 sechs Arbeitsgruppen mit Expertinnen und Experten aus der Region gegründet.

Bereits im Sommer fand ein erstes Arbeitstreffen statt, auf dem die Leitlinien und strategische Ziele erarbeitet wurden. Verena Holzbauer, Landkreis-Klimaschutzmanagerin und verantwortliche Projektkoordinatorin, erklärt: „Nun haben sich die Arbeitsgruppen erneut und getrennt voneinander getroffen. Dies hatte nicht nur Hygieneschutzgründe, sondern ermöglichte auch vertiefte Diskussionen, welche zur Zieldefinition sehr wichtig waren.“ Holzbauer begleitete alle sechs Gruppen und fasst zusammen: „Während man einerseits bekannte Themenkomplexe bearbeitete, waren andererseits auch ambitioniertere Teilnehmende dabei, die innovative Ideen einbrachten. Die Mischung aus beidem macht eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie aus.“

Im Handlungsfeld „Nachhaltige Verwaltung“ etwa lautet ein strategisches Ziel, dass die Landkreisverwaltung CO2-neutral werden soll. Dazu wurden als operative Ziele unter anderem besprochen, dass Photovoltaikpotentiale auf den Liegenschaftsdächern ausgebaut werden sollen und die energetische Sanierung der kreiseigenen Gebäude weiter fortgeführt wird. In der Arbeitsgruppe „Konsum und gesundes Leben“ wurde unter anderem über nachhaltige Beschaffung diskutiert. Dafür soll in der Landkreisverwaltung eine Beschaffungsrichtlinie erstellt werden und so der Anteil ökologisch und fair beschaffter Produkte erhöht werden. Im Handlungsfeld „Soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft“ wurden Potentiale im Bereich Kinderbetreuung festgestellt und dazu Ziele definiert.

Projektkoordinatorin Verena Holzbauer erklärt: „Am Anfang standen noch recht abstrakte übergeordnete Ziele auf dem Plan. Doch von Treffen zu Treffen werden die Ansätze immer greifbarer. Im nächsten Schritt werden wir konkrete Maßnahmen erarbeiten und diese dann mit der entsprechenden Kostenplanung versehen.“ Helga Weinberger, die stellvertretende Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau, war ebenfalls bei mehreren Arbeitsgruppentreffen vor Ort. Weinberger betont: „Uns allen ist bewusst, dass wir nachhaltiger werden müssen. Deshalb wollen wir unser Handeln darauf gezielt ausrichten. Gleichzeitig müssen die formulierten Ziele natürlich realistisch umsetzbar und finanzierbar sein.“ Letztlich entscheidet der Kreistag, welche Punkte sich der Landkreis leisten kann und wo die Schwerpunkte zu setzen sind.

Für interessierte Bürgerinnen und Bürger ist eine Veranstaltung zur Vorstellung des aktuellen Zwischenstands der Nachhaltigkeitsstrategie geplant. Die Veranstaltung wird aufgrund der aktuellen Gegebenheiten online durchgeführt und soll im Januar stattfinden. „Aufgrund der pandemiebedingten Richtlinien können wir derzeit keine öffentlichen Diskussionsrunden durchführen, obwohl uns die Einbindung der Zivilgesellschaft sehr wichtig ist,“ sagt Verena Holzbauer abschließend.

Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Freyung-Grafenau nimmt an Fahrt auf. Klimaschutzmanagerin und verantwortliche Projektkoordinatorin Verena Holzbauer, zu sehen am Rednerpult, führt der Arbeitsgruppe eine Präsentation zum Ablauf der Strategieerstellung vor. Das Foto wurde vor den im Landratsamt aktuell geltenden Hygienevorschriften gemacht.
Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau


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