Für außerordentliches ehrenamtliches Engagement in ihren jeweiligen Gemeinden und das seit über 20 bzw. 40 Jahren erhielten Annemarie Ederer (Stadt Grafenau) und Ludwig Boxleitner (Gemeinde Hohenau) aus den Händen von Landrat Sebastian Gruber das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern. Den festlichen Rahmen für die Verleihung bildete das Landhotel Kleblmühle in Grafenau. Landrat Gruber zollte den beiden Ausgezeichneten großen Respekt und Anerkennung für ihren jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit.
Annemarie Ederer trat 1994 dem Zweigverein Grafenau des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) bei. 2002 wurde sie zur stellvertretenden Zweigvereinsvorsitzenden gewählt - vier Jahre später übernahm sie dann das Amt der Vorsitzenden, das sie bis heute innehat. „Ihre äußerst zuverlässige, anpackende und verantwortungsbewusste Art zeichnet Frau Ederer aus“, erklärte Landrat Sebastian Gruber bei seiner Laudatio.
Annemarie Ederer habe unter anderem die Gründung von Jungen-Frauen-Gruppen innerhalb des Vereins in Grafenau unterstützt und gefördert. Sie sei Motor und Organisatorin zugleich. „Gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen managt sie neben den beiden Eltern-Kind-Gruppen die Kreativ- und Gymnastikgruppe, organisiert Gesundheitsvorträge, lädt zum Frauenfrühstück mit wechselnden Themen ein, begleitet den kirchlichen Jahreskreislauf und engagiert sich bei Festen“, zählte Landrat Gruber auf. Auch der politische Bildungsauftrag des KDFB sei Ederer wichtig.
Neben ihrer abwechslungsreichen und umfangreichen Tätigkeit im Frauenbund engagiere sich Annemarie Ederer auch in anderen Ehrenämtern. Seit 2015 ist sie als Schatzmeisterin der Lebenshilfe für Behinderte, Vereinigung Grafenau e. V. tätig. Landrat Gruber zeigte sich beeindruckt von diesem vielfältigen Engagement und gratulierte Ederer ganz herzlich zu der wohlverdienten Auszeichnung.
Ludwig Boxleitner könne, so Gruber, auf „unglaubliche 43 Jahre ehrenamtliches Wirken“ zurückblicken. Diese Zahlen würden oft erst im Vergleich zu den eigenen Lebensdaten richtig bewusst, erklärte der Landrat. Seit 1977, so der Landrat, „und damit einige Jahre vor meiner Geburt“, ist Boxleitner bereits aktives Mitglied der Schützengemeinschaft Haus am Wald e. V.. Schon in jungen Jahren, von 1986 bis 1990, war er Beisitzer in der Vereinsvorstandschaft. 1990 – mit gerade einmal Mitte Zwanzig – wurde Boxleitner zum 1. Schützenmeister gewählt. Als Schützenmeister lege Ludwig Boxleitner großen Wert auf die schießsportlichen Veranstaltungen, sowohl des Vereins (Eröffnungsschießen, Vereinsmeisterschaften, Königsschießen) als auch beim Schützengau Wolfstein (Rundenwettkämpfe, Gauschießen, Meisterschaften). Ebenso liege ihm der seit ein paar Jahren ins Leben gerufene Freundschafts-Wettkampf „Buchercup“ am Herzen.
Besonders stolz sei er auf die vielen Jugendlichen, die während seiner Zeit beim Verein den Schießsport erlernt und Wettkämpfe ausgetragen haben. Und das könne er auch mit Fug und Recht sein, so Gruber, zählten doch Niederbayerische -, Bayerische- und Deutsche Meister zum Verein.
Schon bald nach der Grenzöffnung wurde unter der Leitung von Boxleitner in den 90er-Jahren eine mehrjährige Schützenfreundschaft mit dem Schützenverein in Prachatice gepflegt. Der Verein nahm an Aktionen im Rahmen von Euregio-Veranstaltungen teil, bei denen Boxleitner immer einer der ersten und tatkräftigsten Unterstützer war.
„Aber auch in schwierigen Zeiten hat Ludwig Boxleitner den Verein zusammengehalten“, lobte Landrat Gruber. Als das Schützenheim aufgegeben werden musste, durfte die Schützengemeinschaft Haus am Wald beim benachbarten Schützenverein, den „Waldschützen Saulorn“, zu Gast sein.
Seit 2013 ist zu seiner umfangreichen Tätigkeit im Schützenverein ein weiteres Ehrenamt hinzugekommen. Ludwig Boxleitner engagiert sich als aktives Mitglied der Kirchenverwaltung der Pfarrgemeinde Hohenau und als Kirchenpfleger der Pfarrkirchenstiftung Hohenau. Diverse Verwaltungsarbeiten, Personalangelegenheiten und Mitarbeit bei allen Festen der Pfarrgemeinde Hohenau zählen ebenfalls zu seinen unzähligen Aufgaben.
Dass gerade die Menschen, die wie Ludwig Boxleitner, bereits seit Jahrzehnten ihre Zeit für ihre Mitmenschen investieren, dann auch noch ein zweites Amt übernähmen sei aller Ehren wert, erklärte Landrat Gruber. Solche Menschen seien es, die die Dörfer zusammen- und das Gemeinwohl aufrechterhalten. „Dafür gebührt Ihnen unser aller großer Dank“, so Gruber. Genau für solche Menschen seien Auszeichnungen wie das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten geschaffen worden.