In mehreren Phasen hat der Landkreis seit November 2017 das Dienstgebäude Königsfeld energetisch auf dem neuesten Stand gebracht. Jetzt ist die Sanierung des Landratsamtsgebäude in der Grafenauer Straße abgeschlossen. Landrat Sebastian Gruber, Architektin Susanne Bauer und Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer zeigten sich bei einem Ortstermin sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Baumaßnahme. Die gesunkenen Energieverbräuche zeichnen sich bereits klar ab und auch aus den Reihen der Mitarbeiter gibt es Lob für das verbesserte Raumklima. „Wir haben mit dern Maßnahmen mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wir sparen uns Geld, der Erdatmosphäre ersparen wir einges an CO2 und leisten damit aktiven Klimaschutz. Die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter haben sich verbessert, und auch der Brandschutz, die Barrierefreiheit und die Sicherheit sind erhöht worden“, fasst Landrat Gruber zusammen. Und das alles zu für den Landkreis recht überschaubaren Kosten. Von den 720.000 Euro, die unter anderem für den Austauch der Fenster und der Heizkörper oder die Neugestaltung des Eingangsbereiches ausgegeben wurden, musste der Landkreis nur knapp 163.000 Euro aus der eigenen Kasse bezahlen. Die restlichen rund 557.000 Euro kamen aus den Töpfen des Kommunalinvestitionsprogramms (KIP).
Was ist im Einzelnen passiert? Ungedämmte Metallfenster- und Türelemente wurden gegen Holz-Alu-Fenster beziehungsweise gedämmte Alutürelemente ausgetauscht. Wegen des Brandschutzes mussten dabei einzelne Fensterelemente feuerbeständig und mit rauchmelderüberwachter Schließtechnik ausgeführt werden. An den Nebeneingangstüren sorgen so genannte Panikbeschläge dafür, dass man im Brandfall das Haus schnell und sicher verlassen kann. „Eine besondere Herausforderung stellte der Einbau der Wärmedämmung bei gleichzeitigem Erhalt der Kupferfensterbleche außen an den Fenstern dar“, berichtet die Architektin des kreiseigenen Hochbaus Susanne Bauer. Auch der Sonnenschutz wurde erneuert. Nach Abschluss der Baumeister- und Fensterbauarbeiten konnte die gesamte Fassade neu gestrichen werden.
Barrierefreier Haupteingang
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde die Barrierefreiheit des Haupteingangs am Dienstgebäude Königsfeld optimiert. Der bestehende Kleinsteinpflasterbelag wurde durch einen glatteren, rollstuhl- und kinderwagenfreundlicheren Granitplattenbelag ersetzt, an der Luftschleuse befinden sich nun zwei automatisch öffnende Türen statt nur einer; zum Flur Führerscheinstelle, linker Hand der Pforte wurde eine daueroffene Brandschutztür eingebaut, da die bestehende aufgrund des Gewichtes nicht nur für Personen mit Handicap schwer zu öffnen war.
Eine weitere Maßnahme aus dem Klimaschutzteilkonzept des Landkreises war die Durchführung eines hydraulischen Abgleich bei den Heizkörpern im Dienstgebäude Königsfeld. Die sukzessive Umsetzung der energetischen Sanierungsmaßnahmen aus dem Konzept wird von der Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer in enger Zusammenarbeit mit dem kreiseigenen Hochbau durchgeführt. „Bei den vorhandenen Heizkörpern im Dienstgebäude waren die Ventile innenliegend verbaut, wodurch der Abgleich nicht möglich war. Da die Heizkörper ohnehin seit der Errichtung des Gebäudes nicht getauscht wurden, bot es sich an, diesen Umbau in die KIP-Fördermaßnahme einzuschließen“, erklärt Verena Holzbauer. Beim hydraulischen Abgleich werden die Ventile der einzelnen Heizkörper so eingestellt, dass jeder von genau der Wassermenge durchströmt wird, die gebraucht wird, um die Räume gleichmäßig zu erwärmen. Damit diese Maßnahme, mit der einiges an Energie eingespart werden kann, möglich wird, wurden im Rahmen der Sanierungsmaßnahme 193 Heizkörper inklusive Thermostatköpfen ersetzt – und dann im Anchluss hydraulisch abgelichen.
Der Antrag für die Förderung der energetischen Sanierung des Dienstgebäudes Königsfeld wurde bereits im November 2016 gestellt, der Bewilligungsbescheid kam im März 2017. Mit den Arbeiten ging es im November 2017 los. In mehreren Phasen wurde das Gebäude dann bis zum Frühjahr 2019 auf den neuesten Stand gebracht. Die Abwicklung des Bauablaufs wurde von den Mitarbeitern des SG 50 – Kreiseigener Hochbau übernommen, sodass hier Planungskosten eingespart werden konnten. Lob an die Verwaltung gab es dafür von Landrat Gruber: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diese große Maßnahme sehr professionell abgearbeitet“. Zu den erwarteten Einsparungen an Energiekosten, erklärt die Klimaschutzmanagerin: „Unsere Aufzeichnungen zeigen bereits deutlich, dass der Wärmeenergiebedarf deutlich niedriger ist als vor der energetischen Sanierung des Dienstgebäudes. Die genauen Zahlen werden wir allerdings erst nach Ende der Heizperiode und entsprechender Witterungsbereinigung haben.“
Über die Fördermaßnahme hinaus wurden die Serverräume der beiden Dienstgebäude, Königsfeld und Wolfstein, mit neuer Servertechnik, Klimaanlagen und automatischen Löschanlagen den aktuellen technischen Anforderungen angepasst. Auch dort waren zusätzliche Brandschutztüren erforderlich. Das Gebäude Königsfeld wurde zudem mit einer Hausalarmanlage ausgestattet, um die Sicherheit der großen Personenanzahl, die sich in diesem Gebäude aufhält, etwa bei einem Brand gewährleisten zu können. Im Dienstgebäude Königsfeld wurde ein „Kassenhäuschen“ geschaffen, in dem der Kassenautomat mittlerweile seinen Platz findet. Dies war aus Sicherheitsgründen erforderlich.
Resultat der energetischen Sanierung ist ein Dienstgebäude auf dem aktuellen energetischen Stand. Mit den Maßnahmen möchte der Landkreis Freyung-Grafenau sein Engagement in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz verdeutlichen und mit positiven Beispiel vorangehen.