Erstmals überhaupt haben die Regionalmanagements aus Deggendorf und Freyung-Grafenau im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts im Verbund die sogenannte „Career-Tour“ angeboten. Studierende der Technischen Hochschule Deggendorf aus unterschiedlichen Studiengängen haben dabei auf insgesamt fünf speziell auf die jeweiligen Studiengänge abgestimmte eintägigen Bustouren verschiedenste Betriebe und Unternehmen aus der Region besucht und vor allem natürlich auch die beruflichen Chancen, die diese Arbeitgeber angehenden Akademikern zu bieten haben, kennengelernt.
Die unterschiedlichen Touren gliederten sich in die Themenbereiche Maschinenbau/Mechatronik, IT, Gesundheit/Soziales, Tourismusmanagement und Wirtschaftswissenschaften, wobei die beiden zuletzt genannten Touren zu Unternehmen im Landkreis Freyung-Grafenau führten. Breit gefächert war das Angebot, das Landkreis-Tourismusreferent Bernhard Hain den angehenden Tourismusmanagern zusammengestellt hatte. Die Gruppe hat im Rahmen der Career-Tour das Familotel Schreinerhof in Schönberg, die Verwaltung des Nationalparks Bayerischer Wald und die Touristinformation in Grafenau besucht. Allein die Unterschiedlichkeit der ausgewählten Stationen zeigt, wie vielfältig die beruflichen Möglichkeiten im Tourismus in der Region sind. Als besonders wichtig und zielführend hat sich dabei herausgestellt, dass die Studierenden aus erster Hand Einblicke in unternehmerische Abläufe und den beruflichen Alltag erleben. Laut Regionalmanager Stefan Schuster, der für die Gesamtumsetzung des Projektes im Landkreis verantwortlich zeichnet, sei es von entscheidender Bedeutung, sehr gut qualifizierten jungen Menschen die Attraktivität des regionalen Arbeitsmarktes näherzubringen: „Viele Studentinnen und Studenten haben Freyung-Grafenau als Raum, um nach dem Studium hier zu leben und zu arbeiten, einfach nicht auf dem Schirm. Unsere Aufgabe ist es, an praktischen, guten Beispielen zu zeigen, was die regionale Wirtschaft kann und was sie als Verbund attraktiver Arbeitgeber quer über alle Branchen zu bieten hat. Gleichzeitig wollen wir natürlich auch die Chance nutzen, den Studierenden zu zeigen, dass der Bayerische Wald auch über den Arbeitsplatz hinaus ein attraktiver Lebensraum ist, der jede Menge zu bieten hat. Dazu gehören natürlich die oft zitierten sogenannten „weichen“ Faktoren wie erschwingliche Preise für Wohnen oder der hohe Natur- und Freizeitwert.“
Fragen, die die Studierenden im Rahmen ihres Besuchstags bei den Unternehmen bewegt haben, waren unter anderem, wie die Einstiegsmöglichkeiten sind und was die einzelnen Unternehmen ihren Mitarbeitern im Sinne einer guten Arbeitgebermarke zu bieten haben. Matthias, der im zweiten Semester BWL studiert, gab unumwunden zu: „Vor der Career-Tour hatte ich ausschließlich München und Regensburg als mögliche künftige Orte, an denen ich arbeiten und leben möchte, im Sinn. Nachdem, was ich heute gesehen habe, kann ich mir generell schon vorstellen, meinen Lebensmittelpunkt auch irgendwo auf dem Land zu haben.“
Regionalmanager Schuster hat die Tour für die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften zusammengestellt und begleitet. Die Stationen in diesem Themenfeld waren Knaus Tabbert in Jandelsbrunn, PARAT in Neureichenau und SLE Techology in Grafenau. Auch diese drei Unternehmen stehen stellvertretend für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft im Landkreis Freyung-Grafenau – Unternehmen, die weltweit vernetzt sind, global agieren und als Arbeitgeber attraktive Möglichkeiten bieten. Andererseits sind diese Unternehmen - wie natürlich alle Arbeitgeber in der Region - auf Fachkräftenachwuchs in allen Ebenen angewiesen. Die Deckung dieses Bedarfs bleibt auch künftig eine der großen Herausforderungen, denen der Landkreis über die Projekte und Maßnahmen seines Regionalmanagements begegnet. Laut Schuster ist es eine der Kernaufgaben des Regionalmanagements, Unternehmen aus der Region und künftige Fachkräfte unmittelbar in Kontakt zu bringen: „Über Maßnahmen wie die Career-Tour zahlen alle Beteiligten auf ein gemeinsames Konto ein – nämlich das der Attraktivität der Region. Und hier schließt sich dann auch der Kreis mit der Landkreis-Imagekampagne „Mehr als du erwartest …“. Denn nur über praktische Beispiele können wir glaubhaft aufzeigen, dass Arbeiten und Leben im Landkreis Freyung-Grafenau als Gesamtpaket wertig ist.“