Dem Wald geht es derzeit nicht gut und auch den Waldbauern nicht. Das konnte Landrat Sebastian Gruber auch bei einem Gespräch mit Vertretern der Waldbesitzervereinigung Freyung-Grafenau erfahren. Vorsitzender Josef Höppler und die beiden Geschäftsführer Xaver Hartinger und Michael Grapentin nahmen sich einige Zeit, um Gruber die Problematiken zu erläutern, die rund um den Wald derzeit entstehen und was das für die Waldbesitzer bedeutet.
Eines der großen Probleme derzeit, so Höppler: Es ist mehr Holz auf dem Markt, als von den Sägewerken benötigt. Und die Preise fallen. „Momentan kostet die Aufarbeitung etwa beim Käferholz oft mehr, als man beim Verkauf erlösen kann“, erklärte Vorsitzender Josef Höppler. Die Motivation der Waldbesitzer sich die ganze Arbeit anzutun, um ihre Bäume im Anschluss praktisch zu verschenken, halte sich deutlich in Grenzen. Gleichzeitig sei eine schnelle Aufarbeitung wegen des Borkenkäferbefalls aber dringend nötig, so Höppler. In diesem Spannungsfeld agiere derzeit auch die Waldbesitzervereinigung Freyung-Grafenau, die ihre 2300 Mitglieder umfassend berate und natürlich versuche möglichst hohe Preise für sie zu erreichen. Die Vertreter der Waldbesitzervereinigung bemängelten auch, dass die negative Entwicklung der heimischen Wälder von einem Großteil der Bevölkerung nicht erkannt werde, obwohl sich das Landschaftsbild in vielen Gegenden bereits deutlich verändert.
Höppler skizzierte verschiedene Lösungsansätze, wie die Politik den Waldbesitzern helfen könne, etwa mit der Förderung von mehr und anderen Baumarten bei Wiederaufforstungsmaßnahmen sowie der Unterstützung bei der Jungwuchspflege. Auch die Einrichtung von Nasslagerplätzen bedürfe der Förderung durch staatliche Stellen, um Überkapazitäten aus dem derzeit überhitzten Markt zu nehmen. Lobend erwähnte Höppler den Landkreis, der durch die Abnahme einer stattlichen Menge an Hackschnitzeln für die eigenen Heizwerke die Waldbesitzer unterstütze.
Landrat Gruber bedankte sich für die ausführlichen Erläuterungen und versprach, wo dies möglich sei, persönlich und von Seiten des Landkreises zu unterstützen. „Es sind derzeit schwierige Zeiten für die Waldbauern und wo wir helfen können, werden wir helfen.“