Seit dem letzten Jahr gehört der Landkreis Freyung-Grafenau der Förderinitiative Gesundheitsregionplus des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege an – als siebte Region in Niederbayern und als eine von 77 in ganz Bayern.
Nun fand das erste Gesundheitsforum statt, nachdem es wegen Corona letztes Jahr verschoben werden musste. Es dient als zentrales Management-und Steuerungsgremium der Gesundheitsregionplus und somit als deren Kernstück. Das Gesundheitsforum besteht aus Akteuren aus dem Gesundheitswesen wie öffentlich-rechtlichen Institutionen der Gesundheitspolitik und der Gesundheitsverwaltung. Weitere Vertreter stammen aus der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung, von Sozialversicherungsträgern sowie weiterer gemeinnütziger Organisationen aus der Region.
Zu Beginn des Forums begrüßte Landrat Sebastian Gruber alle Anwesenden und betonte in seiner Ansprache die Relevanz der Initiative für den Landkreis. „Das Projekt Gesundheitsregionplus“, erklärte Landrat Gruber zu Beginn, „ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung zum Wohle aller Landkreisbürger noch weiter zu verbessern. Durch ein verstärktes Zusammenwirken aller Beteiligten soll ein Raum für Austausch geschaffen werden, bei dem Maßnahmen und konkrete Projekte entstehen können und Synergieeffekte im Landkreis genutzt werden.“
Anschließend widmete sich René Kurtz, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus, dem Aufbau und der künftigen Vorgehensweise der vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Initiative. Neben dem jährlich stattfindenden Forum nehmen sich Arbeitsgruppen bestimmter gesundheitlicher Themen und Problemstellungen in der Region an, um Verbesserungen und Lösungen zu erarbeiten. Die Arbeitsgruppen befassen sich auf der einen Seite mit der Gesundheitsförderung und Prävention und auf der anderen Seite mit der Gesundheitsversorgung und Pflege. „Durch den Ausbau bestehender Angebote oder die Umsetzung neuer bedarfsorientierter Maßnahmen soll die gesamte Region profitieren,“ betont der Geschäftsstellenleiter. Im Bereich der Pflege sind mögliche Themen, neben der allgemeinen Versorgungssituation, die Vermeidung und Verringerung von Pflegebedürftigkeit oder die Förderung einer aktiven, selbstbestimmten Lebensweise bis ins hohe Alter. Der Bereich Gesundheitsversorgung umfasst alle Arten lokaler Krankenversorgung, wie etwa die Sicherstellung der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung. Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention geht es dabei beispielsweise um Themenfelder wie um die Bewegungsförderung, gesunde Ernährung und den richtigen Umgang mit Stress in verschiedenen Altersgruppen. Die Corona-Pandemie habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig ein geschlossenes Netz an Haus- und Fachärzten, Krankenhäusern und weiteren Gesundheitseinrichtungen sei. Dazu gehöre auch die Ausbildung entsprechender Fachkräfte und die weitere Attraktivitätssteigerung des Landkreises als Arbeits- und Lebensort für diese Berufsgruppen. Gemeinsam sollten lokalspezifische Lösungsansätze entwickelt werden, die speziell auf die Region und ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.