• Aktuelles

„Spaß ohne Punkt und Koma“ – Ausstellung für Kinder und Jugendliche zur Alkoholprävention

Zwei Wochen in Freyung und Grafenau – Führungen für Schulklassen – Veranstaltet von Gesundheitsamt und Suchtarbeitskreis

Wie fühlt es sich eigentlich an, betrunken zu sein? Warum kann schon ein kleines Glas im Straßenverkehr gefährlich werden? Und ab wann darf ein Stück Schwarzwälder Kirschorte legal an Jugendliche verkauft werden?  Antworten auf diese und weitere Fragen gab es für die Besucher bei der Ausstellung zur Alkohol-prävention „Spaß ohne Punkt und Koma“, zu der das Gesundheitsamt Freyung-Grafenau, der Suchtarbeitskreis des Landkreises und das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung eingeladen hatten. Schon bei der Eröffnungsveranstaltung, bei der verschiedene Organisationen zusätzlich ihre Arbeit an Infoständen präsentierten, wurde klar, wie viele Bereiche das Thema Alkohol berührt. Begrüßt wurden die Gäste bei der Auftaktveranstaltung vom stellvertretenden Landrat Franz Brunner.

Die auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Ausstellung war jeweils eine Woche im Kurhaus Freyung und im Kulturpavillon Grafenau zu sehen. Christopher Kessel, Antonia Lechl und Sarah Knors vom Gesundheitsamt führten insgesamt 422 Schülerinnen und Schüler durch den Informationsparcours. Ziel war es, junge Menschen für die negativen Folgen von Alkoholkonsum zu sensibilisieren und sie zu einem bewussten Umgang anzuregen. Die Experten erklärten, wie Alkohol die Gesundheit und Wahrnehmung beeinflusst – von kurzfristigen Effekten wie Koordinationsstörungen bis hin zu langfristigen Risiken. Auch soziale Aspekte wie der Einfluss auf Familie und Freundschaften sowie Gruppenzwang wurden thematisiert.

An interaktiven Stationen konnten die Jugendlichen Erfahrungen sammeln: Beim Alkoholbrillen-Parcours wurde deutlich, wie sehr Alkohol die Koordination beeinträchtigt. Auch die stabile Seitenlage wurde geübt – eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme bei Alkoholvergiftungen.

Überraschungen und Diskussionen gab es beim Quiz, bei dem die Besucher erraten sollen, ab welchem Alter bestimmte alkoholische Getränke legal konsumiert werden dürfen. Sehr intensiv wurde beispielweise da-rüber diskutiert, dass eine Schwarzwälder Kirschtorte wegen des Kirschgeistes eigentlich erst ab 18 Jahren verkauft werden darf.

Christopher Kessel lobte die aktive Teilnahme der Kinder: „Es ist beeindruckend, wie interessiert sich die Jugendlichen mit dem Thema auseinandersetzen. Die Ausstellung zeigt, dass Prävention nicht nur lehrreich, sondern auch spannend sein kann.“

Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Jugendlichen Rezepte für alkoholfreie Cocktails mit dem Ziel zu zeigen, dass Spaß und Genuss auch ohne Alkohol möglich sind. Solche Cocktails konnten bereits bei der Eröffnungsveranstaltung probiert werden, bei der neben stellvertretendem Landrat Franz Brunner auch Vertreter der Stadt Freyung und Grafenau, der Polizei, des Jugendamts und der Schulen anwesend waren. Verschiedene Organisationen, darunter die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, die psychosoziale Suchtberatungsstelle des Kreiscaritasverbandes FRG, die Fachklinik Schlehreut, die Jugendhilfeeinrichtung „Freedom“ und die AOK Bayern informierten an Infoständen über ihre Präventionsangebote. Sylvia Seider, Präventionsmanagerin der Regierung von Niederbayern, betonte in einem Impulsvortrag die Bedeutung der Suchtvorbeugung.

Weitere Informationen zu den Präventionsangeboten des Gesundheitsamtes gibt es unter https://www.freyung-grafenau.de/gesundheit-und-soziales/gesundheitswesen/sozialpaedagogischer-dienst/suchtpraevention

Christopher Kessel und weitere Mitarbeiter des Gesundheitsamtes erklärten den jungen Besucherinnen und Besuchern ausführlich, wie Alkohol die Gesundheit und Wahrnehmung beeinträchtigt.

Mit der Alkoholbrille konnten die Kinder die Erfahrung machen, wie Alkohol die Wahrnehmung beeinträchtigt und wie schwierig es plötzlich wird, auf einer geraden Linie zu gehen.

Bei der Eröffnungsveranstaltung (von links): Stephan Unbehagen, 1. Vorsitzender des Suchtarbeitskrei-ses, Marco Höller, 2. Vorsitzender des Suchtarbeitskreises, Sylvia Seider, koordinierende Sozialpädagogin und Präventionsmanagerin der Regierung von Niederbayern, Alexander Mayer, Bürgermeister Stadt Grafenau, Christopher Kessel, Gesundheitsamt FRG und Geschäftsführer des Suchtarbeitskreises, Karen Schier, Abteilungsleiterin Gesundheitswesen am LRA, Christoph Endl, 3. Bürgermeister Stadt Freyung.

Fotos: Landratsamt Freyung-Grafenau