Corona, Klimawandel, Krieg - die vielen Krisen der letzten Jahre haben besonders bei jungen Menschen ihre Spuren hinterlassen. Diverse Umfragen belegen eine hohe psychische Belastung und ein Gefühl von Unsicherheit bei jungen Leuten. Auch im Hinblick auf das finanzielle Auskommen wegen der hohen Inflation machen sich einige von ihnen Sorgen. Die kommunale Jugendarbeit des Landratsamts FRG hat sich daher Gedanken gemacht, wie jungen Menschen in der aktuellen Lage begegnet werden kann, wie man sie unterstützen kann, ihnen Zuversicht für eine positive Zukunft vermitteln kann. „Der erste und wichtigste Schritt dabei ist ihnen zuzuhören“, ist sich Nicole Waschinger, die Kommunale Jugendpflegerin des Landkreises, sicher. Sie hat daher ein neues Unterstützungsangebot ins Leben gerufen, das sogenannte Jugend-Telefon. Immer donnerstags zwischen 14 und 17 Uhr bietet sie künftig die vertrauliche Telefonberatung an. Anrufen kann dabei jeder Jugendliche oder junge Mensch. Die Hintergründe können ganz unterschiedlich sein. „Wenn man sich über etwas ärgert, sich Sorgen oder Gedanken über die Zukunft macht und man gerne mit jemanden darüber sprechen möchte, ist man bei uns richtig“, erklärt Waschinger. Die Jugendlichen können dabei natürlich anonym bleiben und alles, was sie der Jugendpflegerin erzählen wird vertraulich behandelt.
Das Ziel der Initiative ist es, eine offene Plattform zu schaffen, auf der junge Menschen in der Region ihre Anliegen, Probleme oder Herausforderungen mit einer neutralen Person besprechen können. Nicole Waschinger steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung, um zuzuhören und bei Bedarf auf Augenhöhe zu beraten. Am Ende des Gesprächs soll natürlich gemeinsam eine Lösung gefunden werden, wie dem jeweiligen Anliegen konstruktiv begegnet werden kann, um die eigene Situation zu verbessern. Die Kreisjugendpflegerin ist gut vernetzt im Landkreis und kann auf Wunsch auch weitere Unterstützungsangebote vermitteln. „Ich möchte den jungen Menschen eine vertrauensvolle Atmosphäre bieten, in der sie offen über ihre Anliegen sprechen können, um positive Veränderungen zu unterstützen und anzustoßen ", so Waschinger. Ob es um persönliche Angelegenheiten, schulische Herausforderungen, Veränderungswünsche in der Umgebung oder einfach nur um jemanden zum Reden geht, „Ich höre zu – egal was ist“ lautet die Aufforderung, die auf den Flyern zu lesen ist, die als Bild auch über soziale Medien verteilt werden sollen.
Grundsatz des Jugend-Telefons ist die Vertraulichkeit der Gespräche. Auch bleibt es dem Anrufenden überlassen, ob er seinen Namen nennen, oder lieber anonym bleiben möchte. Bei dem Angebot geht es auch darum, sich wertgeschätzt, ernstgenommen und in erster Linie wahrgenommen zu fühlen. „Die jungen Menschen sollen sich voll und ganz öffnen können, ohne Angst vor Voreingenommenheit, Verurteilung oder Konsequenzen haben zu müssen", betont die Kommunale Jugendpflegerin abschließend.
Die Kommunale Jugendarbeit ist ein gesetzlich verankerter Auftrag. „Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen“, so lautet der zu Grunde liegende Gesetzestext. Neben bereits bestehenden Angeboten, soll nun auch das Jugend-Telefon dazu beitragen, diesen Auftrag auszufüllen und der jungen Generation im Landkreis Unterstützung und Mitbestimmung anzubieten, sowie sie dazu anzuregen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Jugendliche und junge Leute, die das Angebot nutzen möchten, können sich Donnerstag von 14 Uhr bis 17 Uhr an Nicole Waschinger wenden, per Telefon unter 08551/57 2123 oder übers Handy unter der Nummer 0160/4021651. Wer mag, kann auch eine E- Mail an nicole.waschinger@landkreis-frg.de schreiben.