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Stellungnahme von Landrat Sebastian Gruber zur Forderung von PETA, ein Verbot von Kutschfahrten im Landkreis Freyung-Grafenau einzuführen

Landrat Sebastian Gruber: „Ein allgemeines oder gar flächendeckendes Verbot von Kutschfahrten im Landkreis Freyung-Grafenau wird es nicht geben.“

„Der Kutschenunfall auf dem Säumerfest war für alle Beteiligten ein großer Schock. Dass ein Säumer leicht verletzt und ein Pferd eines tschechischen Säumers eingeschläfert werden musste, ist tragisch. Mein aufrichtiges Mitgefühl, verbunden mit besten Wünschen und Optimismus, gilt daher allen Verantwortlichen, Beteiligten sowie allen Anwesenden, die diese heikle Situation vor Ort miterlebt haben. Ich bin dankbar, dass nicht mehr passiert ist und das Säumerfest, das für unsere Region von großer Bedeutung ist, durch Besonnenheit, Professionalität und Zusammenhalt fortgesetzt werden konnte.

Dass sich – wie schon im September 2022 – auch in dem Fall die Lobbyismus-Organisation PETA reflexartig meldet, war zu erwarten. Den Verlautbarungen von PETA kann aber entgegnet werden: Ein allgemeines oder gar flächendeckendes Verbot von Kutschfahrten im Landkreis Freyung-Grafenau wird es nicht geben. Unabhängig von verschiedenen Rechtsgrundlagen, die dem entgegenstehen, zeigt sich wieder einmal: PETA ist eine Lobbyismus-Organisation, die wenig fundiert Nebelkerzen zündet, um eigennützig mediale Aufmerksamkeit zu erhalten – so auch in diesem Fall. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Mit gesundem Menschenverstand bewertet, ist ein allgemeiner Verbotswahn in Bezug auf Kutschfahrten im Landkreis Unsinn und widerspricht jeglicher Verhältnismäßigkeit. Zudem gibt es dafür im Übrigen, wie schon erwähnt, auch keine Rechtsgrundlage.

Pferdehaltung hat im Bayerischen Wald eine lange, ehrwürdige Tradition. Ich selbst hatte in meiner Kindheit viel Kontakt zu Haflingern, aber auch heute noch zu Pferdehaltern, die liebevoll, einfühlsam und mit größtem Verständnis mit ihren Tieren umgehen. Unsere Rosserer legen sehr viel Wert auf Tierwohl und Sicherheit. Sie behandeln ihre Pferde sehr gut, pflegen diese ausgezeichnet, können die Tiere bestmöglich einschätzen und bereiten sie akribisch und so gut wie möglich auf öffentliche Veranstaltungen vor. Das ist eine aufwändige Tierhaltung, die meistens ohne wirtschaftlichen Profit erfolgt. Unsere Rosserer machen das aus Freude am teilweise langjährigen und jahrzehntelangem Umgang mit ihren Pferden. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Das Säumerfest steht, neben vielen anderen Festen in der Region, für Brauchtum, Tradition und die Geschichte unserer Heimat. Gerade zu den Säumern, die an den früheren Handel zu Pferd auf dem Goldenen Steig erinnern, fühlt sich die Region sehr verbunden. Darüber hinaus leisten das Fest und die Säumer, gemeinsam mit ihren Pferden, einen wesentlichen Beitrag zur Zusammengehörigkeit im Dreiländereck.“

Landrat Sebastian Gruber


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