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Junge Menschen auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten

Über 60 Lehrkräfte aus zwei Landkreisen informieren sich über Möglichkeiten zur nachhaltigen Bildung

Beim ersten landkreisübergreifenden Fachtag unter dem Motto „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – Wege gestalten, Zukunft sichern“, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Schulen aus den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen in der Grund- und Mittelschule Kirchberg im Wald, um über die Bedeutung von Bildung für eine nachhaltige Zukunft zu sprechen. Verschiedene Referenten betonten dabei die Rolle der Lehrkräfte als Begleiter der jungen Leute, auf der Suche nach Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Zukunft.

Zum ersten Mal veranstalteten das staatliche Schulamt und die Koordinierungsstellen für kommunale Entwicklungspolitik der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen gemeinsam diesen Fachtag. Über 60 Schulleiterinnen, Schulleiter und interessierte Lehrkräfte folgten der Einladung. Ziel war es, den direkten Austausch zwischen Lehrkräften und Schulleitungen auf der einen, sowie außerschulischen Bildungsanbietern auf der anderen Seite zu fördern. Bereits zu Beginn betonte Schulrätin Ulrike Ebner, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung eines der wichtigsten Themen unserer Zeit sei. Sie lobte die bereits existierenden Bemühungen der Schulen, wie das Anlegen von Schulgärten oder die Förderung regionaler Zutaten beim gemeinsamen Kochen und hob Auszeichnungen als Umwelt-, Naturpark- oder Fairtrade-Schule vieler Einrichtungen hervor.

Im Anschluss stellten Prof. Andreas Eberth von der Universität Passau „Transformative Lernprozesse“ und Antje Roggenstein von der Initiative „Schule im Aufbruch“ ihr Konzept „FREI-Day“ vor. Der Fokus in beiden Vorträgen lag auf aktuellen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Aussterben von Tierarten und sozialen Ungerechtigkeiten. Prof. Eberth hob hervor, dass der ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammende Begriff „Nachhaltigkeit“ weit mehr umfasse als Klimaschutz. „Nachhaltigkeit bedeutet auch, wie wir als gesamte Weltfamilie in der Zukunft gut zusammenleben können“, so Eberth. Beide Referierende betonten die Wichtigkeit einer umfassenden Vorbereitung junger Menschen auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft. Lehrkräfte könnten hier eine wichtige Rolle als Wegweiser einnehmen. Roggenstein stellte als Praxisimpuls ein Konzept nach dem gleichnamigen Buch „FREI-DAY“ von Margret Rasfeld vor. Es handelt sich dabei um ein Lernformat, in dem Schüler selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur sind. Sie entwickeln in wöchentlich bis zu vier Unterrichtsstunden innovative und konkrete Lösungen und setzen ihre Projekte direkt in der Nachbarschaft und Gemeinde um.

Nach den Vorträgen ging es auf den „Markt der Möglichkeiten“, auf dem sich Einrichtungen wie „Demokratie leben“, der National- und Naturpark, die „Ackerdemie“ oder das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten präsentierten. In Workshops konnten die Teilnehmenden Projekte wie Umweltbildung im Wildniscamp oder die Klimaschule Bayern kennenlernen sowie Impulse für eine gesunde und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung mitnehmen. Immer wieder wurden sie dabei ermutigt, Nachhaltigkeit verstärkt in ihre Bildungsprogramme zu integrieren.

Nina Stelzl vom Landratsamt Freyung-Grafenau bezeichnete den BNE-Fachtag abschließend als „eine hervorragende Gelegenheit für den Austausch zum Thema nachhaltige Bildung“. Die Landkreise und das staatliche Schulamt möchten die Vernetzung mit den örtlichen Schulen in den kommenden Monaten weiter vorantreiben. Interessierte Lehrkräfte im Landkreis Freyung-Grafenau können sich für die Teilnahme am BNE-Netzwerk unter Verena.Holzbauer@landkreis-frg.de melden.

Im Rahmen des Fachtages erläuterte Prof. Dr. Andreas Eberth von der Universität Passau den Lehrkräften, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ weit mehr umfasse als Klimaschutzmaßnahmen.
Foto: Landratsamt Regen


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