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Initiative von Jugendhilfeeinrichtung Freedom und Landkreis FRG bringt suchtgefährdete junge Menschen in Arbeit

Unter dem Motto „Wir schaffen Chancen“ setzen die Jugendhilfeeinrichtung Freedom aus Neureichenau und Waldkirchen sowie der Landkreis Freyung-Grafenau – über sein Regionalmanagement – seit 2019 gemeinsam ein Projekt um, das dazu beiträgt, junge Menschen, die suchtgefährdet oder verhaltensauffällig sind und in der Einrichtung leben, beruflich oder auch schulisch weiterzubringen. Dabei hat Freedom ein inzwischen breitgefächertes Netzwerk aus regionalen Unternehmen etabliert, um einerseits den in den drei Einrichtungen betreuten Jugendlichen und jungen Erwachsenen bildungstechnische Perspektiven zu ermöglichen, andererseits aber auch Betrieben und Unternehmen aus der Region den direkten Kontakt mit potenziellem Fachkräftenachwuchs zu ermöglichen.

Zahlreiche Betriebe und Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen – vom Friseursalon, über Autowerkstätten, bis hin zu großen Industriebetrieben aus der Region – haben sich dem „Wir schaffen Chancen“-Netzwerk inzwischen angeschlossen. Zusätzlich sind mittlerweile auch mehrere weiterführende Schulen im Projekt aktiv, die dazu beitragen, den von Freedom betreuten jungen Leuten einen Schulabschluss zu ermöglichen.

Stellvertretende Landrätin Hilde Greiner unterstrich in ihrer Begrüßung den hohen Stellenwert des Projekts sowohl für die Jugendlichen als auch für die beteiligten Unternehmen: „Die Initiative öffnet den von Freedom betreuten jungen Menschen neue Türen hin zu guten Perspektiven für ein Leben in geregelten Bahnen. Es bietet eine nahezu perfekte Grundlage für die jungen Leute, einen guten Start in ein neues Leben hinzulegen und sich die Basis für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen, mit dem sie auch zufrieden sind. Gleichzeitig besteht in der regionalen Wirtschaft ein besonders hoher Bedarf an beruflich Qualifizierten, also jungen Menschen, die eine Ausbildung absolviert haben. ‚Wir schaffen Chancen‘ liefert einen Baustein, um diesen Herausforderungen aus regionaler Ebene zielgerichtet zu begegnen.“

Dr. Volker Barth, der Leiter der Freedom-Einrichtungen, dankte in seinen Grußworten den Projektbeteiligten: „Ohne das Engagement der Betriebe in der Region, dem Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Freedom sowie dem Mut der jungen Menschen, etwas Neues zu wagen und ihrem Leben eine neue, gute Richtung zu geben, würde es nicht funktionieren. Darüber hinaus ist es aber auch so, dass ‚Wir schaffen
Chancen‘ auch die Verantwortung der Gesellschaft für eine positive Entwicklung junger Menschen in den Vordergrund rückt. Zu dieser positiven Entwicklung gehört speziell auch die Möglichkeit, dass sich junge Menschen schulisch und beruflich entfalten und am Ende ein eigenverantwortliches, positiv gestaltetes Leben führen können.“

Andreas Meisinger als Assistent der Einrichtungsleitung von Freedom hat das Projekt „Wir schaffen Chancen“ konzipiert. Er stellte den teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmern das Projekt und seine Möglichkeiten nochmals detailliert vor. Gleichzeitig skizzierte Meisinger auch die Projekterweiterung um den Baustein „weiterführende Schulen in der Region“. Zentrale Botschaft war: Die Betriebe gehen kein Risiko ein, wenn sie sich an „Wir schaffen Chancen“ beteiligen und den Jugendlichen von Freedom Ausbildungs- oder Praktikumsplätze anbieten: „Sie müssen lediglich zulassen, dass sich unsere jungen Leute bei Ihnen vorstellen! Alles Weitere entscheiden Sie selbst!“ Parallel beschrieb Andreas Meisinger auch die Gedankenwelt der jungen Leute, die in den Einrichtungen von Freedom leben, berichtete von Ängsten und Unsicherheiten. Das Rezept sei hier Offenheit und Transparenz gegenüber den teilnehmenden Betrieben und Unternehmen.

Im Anschluss erwartete die Gäste ein sehr emotionaler Moment: Die 17-jährige Aylin berichtete, wie sie erstmals mit Drogen in Kontakt kam, den Ausstieg aber schaffte und welche Energie sie jetzt aus einem erfolgreichen Ausbildungsverlauf in der Pflege schöpft.´Aylins Chefin Birgit Schätzl, Einrichtungsleiterin im Rosenium Waldkirchen, bestätigte der jungen Frau hohes Engagement und Empathie gegenüber den zu Pflegenden. Außerdem habe sie sich bestens in das Team eingefügt.

Zum Abschluss des Abends wurden insgesamt 17 Unternehmen und vier Schulen, die das Projekt neu unterstützen, mit Urkunden ausgezeichnet: Laut Andreas Meisinger bleibe es das Ziel, weitere Unternehmen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau, die Praktikums- und Ausbildungsplätze anbieten, sowie weitere Schulen zur aktiven Mitarbeit im Projekt „Wir schaffen Chancen“ zu gewinnen, um den Jugendlichen, die in den Einrichtungen von Freedom betreut werden, ein noch breiteres Portfolio zu bieten.

Infokasten: Sollten Sie als Unternehmensverantwortlicher Interesse haben, wenden Sie sich bitte unter info@juhi-freedom.de direkt an Freedom.

Stellvertretende Landrätin Hilde Greiner (7. v. l.), Neureichenaus Bürgermeisterin Kristina Urmann (5. v. l.) Freedom-Einrichtungsleiter Dr. Volker Barth (6. v. l.), Assistent der Einrichtungsleitung Andreas Meisinger (rechts) und Regionalmanager Stefan Schuster (2. v. r.) mit Unternehmens- und Schulvertretern, die „Wir schaffen Chancen“ bereits unterstützen und für ihr Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden.
Foto: Freedom.


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