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Das Regionalmanagement hat strategische Herausforderungen der Region im Blick

Lenkungsgremiumssitzung für die regionale Initiative bringt viel Lob für die Arbeit

Premiere für Franz Brunner! Erstmals leitete der stellvertretende Landrat in Vertretung von Sebastian Gruber eine Sitzung der Lenkungsgruppe für das Regionalmanagement Freyung-Grafenau. Das Gremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, der Regierung von Niederbayern, regionaler Politik, Wirtschaft, Schule, Wissenschaft und Organisationen zusammensetzt, hat den Auftrag, die Arbeit des Regionalmanagements kritisch zu prüfen und auch Impulse für dessen weitere Arbeit zu liefern.

„Ich freue mich, heute die Sitzung des Regionalmanagement-Lenkungsgremiums leiten zu dürfen, weil ich die Arbeit, die von der Initiative ausgeht, sehr schätze. Im Regionalmanagement Freyung-Grafenau wird – gerade was die Netzwerkarbeit im Sinne der Zukunftssicherung betrifft – Hervorragendes geleistet. Auch was die Bewusstseinsbildung junger Menschen aus der Region im Hinblick auf die Wertigkeit von Leben und Arbeiten in Freyung-Grafenau angeht, wird über die Projekte des Regionalmanagements viel Sinnvolles gemacht“, so Brunner.

Wie facettenreich die Arbeit in der Initiative ist, bekamen die Lenkungsgremiumsmitglieder dann von Regionalmanager Stefan Schuster vorgestellt. Das Regionalmanagement, das in enger Abstimmung mit Landrat Sebastian Gruber, dem Bereich Wirtschaftsförderung, Tourismus, Regionalentwicklung und zahlreichen Projektpartnern arbeitet, ist in insgesamt zwei Handlungsschwerpunkten aktiv: Die Wettbewerbsfähigkeit der Region hilft sicherzustellen und einen Beitrag zur Stärkung der regionalen Identität zu leisten. In den Themenschwerpunkt „Wettbewerbsfähigkeit“ fallen dabei in erster Linie Maßnahmen und Projekte zur Glättung des Fachkräftemangels. Das Regionalmanagement Freyung-Grafenau gibt es mittlerweile 14 Jahre. Die aktuelle Förderzusage für die Initiative gilt noch bis Ende 2024. Gefördert wird das Regionalmanagement mit einer Gesamtsumme von 150.000 Euro jährlich über das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Das entspricht rund 80 Prozent des Gesamtbudgets des Regionalmanagements. 20 Prozent der Kosten trägt der Landkreis als Eigenmittel. Das Geld setzt das Regionalmanagement ein, um bis Ende 2024 insgesamt fünf unterschiedliche Projekte umzusetzen. Diese bewegen sich thematisch in den Bereichen „Schule-Wirtschaft-Berufsorientierung“, Sicherung einer wohnortnahen attraktiven medizinischen Versorgung, Sicherung des Fachkräftebedarfs, Weiterentwicklung der Landkreis-Imagekampagne und ein verstärkter Dialog mit jungen Leuten aus der Region, um belastbare Erkenntnisse darüber zu gewinnen, was diese Zielgruppe dazu bringt, in der Region zu bleiben, oder hierher zurückzukehren.

Regionalmanager Schuster präsentierte in seinem Projektabriss den aktuellen Sachstand der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen:

Schule-Wirtschaft-Berufsorientierung: Nach langer Zeit war es im Herbst 2022 erstmals nach der Pandemie wieder möglich, Veranstaltungen gemeinsam mit Schulen und Betrieben aus der Region zu organisieren. Insgesamt war festzustellen, dass der Bedarf, praktische Berufsorientierung anzubieten, gerade jetzt nach der Pandemie groß sei, so Schuster. Als Beispiel brachte Regionalmanager Schuster die Ausbildungs- und Arbeitsbörse, an der im Herbst fast 70 Betriebe und Unternehmen aus der Region teilgenommen haben. Insgesamt 4.000 Besucherinnen und Besucher hatten die Veranstaltung in Röhrnbach an diesem Tag besucht.

Sicherstellen der medizinischen Versorgung: Regelmäßig kommen inzwischen zweimal jährlich für jeweils vier Wochen Medizinstudierende aus ganz Deutschland in den Landkreis, um hier hochwertige Praktika in Praxen oder Kliniken zu absolvieren. Ziel ist es, die angehenden Medizinerinnen und Mediziner für Arbeiten und Leben auf dem Land zu begeistern. Inzwischen hat das Regionalmanagement das Projekt um Studierende im sogenannten Praktischen Jahr (PJ) erweitert. Hier bleiben die Studierenden sogar bis zu vier Monaten in der Region.

„Midanand.FRG-DEG“: Flaggschiff innerhalb dieses Projekts sind die sogenannten Heimat Trails. Dabei handelt es sich um ein Veranstaltungsformat, das auf den ersten Blick eine Sportveranstaltung ist, bei der die Teilnehmenden frei wählen können, wann sie die vorgegebenen Strecken an insgesamt sechs Standorten in drei niederbayerischen Landkreisen laufend, radelnd oder als Nordic Walker absolvieren können. Nachdem sich Betriebe und Unternehmen aktiv beteiligen können, hat die Veranstaltung zum Ziel, den Unternehmen eine Plattform zu geben, sich als hochwertige Arbeitgeber zu präsentieren. Gleichzeitig bietet das Format die Möglichkeit, landschaftlich besonders reizvolle, vielleicht auch nicht ganz so gängige Orte zu entdecken.

Landkreis-Imagekampagne „Mehr als du erwartest …“: Seit 2016 setzt das Regionalmanagement dieses Projekt inzwischen um. Neu in der laufenden Periode ist unter anderem ein „MADE in FRG-Podcast.“ Hier setzt das Regionalmanagement ganz unterschiedliche Themenschwerpunkte. Einer davon ist die Präsentation beruflich erfolgreicher Frauen.

„Zukunft Heimat – Wir reden mit!“: Hier möchte das Regionalmanagement in einen aktiven Dialog mit jungen Menschen treten. Ziel ist es, für die künftige Arbeit des Regionalmanagements Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Faktoren dazu geeignet sind, die Bleibewahrscheinlichkeit junger Menschen zu erhöhen.

Ergebnis der Sitzung war, dass das Regionalmanagement seitens aller Teilnehmenden viel Lob erhielt und dazu ermutigt wurde, mit der bisher gezeigten Zielstrebigkeit weiter zu agieren. Zudem wurden auch die Ausrichtung bzw. die Schwerpunktsetzungen von den Gremiumsmitgliedern als sehr gelungen bewertet. Besonders hervorgehoben wurde dabei die gut funktionierende Zusammenarbeit der einzelnen Akteure als Projektpartner und Unterstützer des Regionalmanagements. Gerade aufgrund der gut abgestimmten Arbeit der Initiative innerhalb des Bereichs, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Regionalentwicklung sowie auch mit den übergeordneten Stellen funktioniere das Förderinstrument „Regionalmanagement“ in Freyung-Grafenau sehr gut. Sebastian Bauer von der Regierung von Niederbayern lobte das Regionalmanagement als Initiative, die mit Weitblick und Entschlossenheit die gesetzten Ziele verfolge und strukturiert arbeite. Die Fördergelder seien hier gut angelegt. Besonders hervorgehoben hat Bauer die Initiativen des
Regionalmanagements rund um den Themenkomplex „Gewinnung von Mediziner-Nachwuchs“. Für ihn sei dieses Projekt alternativlos, um vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in der Region dem drohenden Medizinermangel entgegenwirken und weiter eine möglichst attraktive, wohnortnahe medizinische Versorgung gewährleisten zu können.

Das Lenkungsgremium besprach im Landgasthof Euler in Neuschönau die weiteren Schritte für das Regionalmanagement Freyung-Grafenau.
(Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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